Originalband – Heft 244

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A. Kellerson

Unternehmen „Waldteufel“

Ungarn 1945: Die 104. Jäger-Division verteidigt den letzten Brückenkopf an der Drau gegen die 1. bulgarische Armee

64 Seiten

Beschreibung

Noch im Februar 1945 wurden im Führerhauptquartier ernsthafte Überlegungen angestellt, wie man die Initiative auf dem östlichen Kriegsschauplatz wieder an sich reißen könnte. Dabei wurden zwei mögliche Optionen in Erwägung gezogen. Einmal eine aus Hinterpommern vorgetragene Offensive, mit dem Ziel, den von den Sowjets bis nach Küstrin vorgetriebenen Stoßkeil abzuschneiden, oder eine Unternehmung, die den Schutz des für die deutsche Kriegsmaschinerie wichtigen ungarischen Erdölgebietes um Nagykanizsa und die Wiedergewinnung der Donaulinie beabsichtigte. Am 1. März war die Frage darüber entschieden und die Ausarbeitung des Unternehmens „Frühlingserwachen“ vom Führerhauptquartier genehmigt. Alle Vorbereitungen für diese letzte große Offensive unterlagen ausdrücklich strengster Geheimhaltung, und daher war es auch nicht verwunderlich, daß manche bereits vor Ort kämpfende Einheiten erst kurz vor dem eigentlichen Angriffstermin über die bevorstehenden Angriffshandlungen unterrichtet wurden. Das gesamte Angriffsunternehmen stand jedoch von Anfang an unter keinem guten Stern, da das Wetter in den ersten Märztagen umgeschlagen war und der Boden zu tauen begann, ein Desaster für Panzerfahrzeuge. Dennoch gelang es den einzelnen Einheiten der 2. und 6. Panzerarmee, die nördlich der Drau und im Raum zwischen Plattensee und Velencesee angreifen sollten, bis zum Angriffstermin alle für den ersten Schlag vorgesehenen Truppenteile in ihre Bereitstellungsräume zu führen.

Gleichzeitig mit den Angriffsvorbereitungen sollte die aus Jugoslawien  kommende Heeresgruppe E die Drau nach Norden überschreiten und die Russen wieder über den Fluß werfen und in Richtung des Donau-Save-Dreiecks stoßen. Dieses Unternehmen bekam den Decknamen „Waldteufel“.

Für das Unternehmen waren die 104. Jäger-Division, die 297. Infanterie-Division sowie die 11. Luftwaffenfeld-Division vorgesehen. Angriffstermin für „Frühlingserwachen“ war der 6. März. „Waldteufel“ sollte einen Tag früher mit dem Brückenschlag über die zu dieser Jahreszeit Hochwasser führende Drau beginnen, ein Wunsch, dem Russen und Bulgaren – die die Fronten 1944 gewechselt hatten – entgegenstanden. Obwohl die 104. Jäger-Division einen kleinen Brückenkopf an der Drau bilden konnte, stand sie den Massen der gegnerischen Artillerie hilflos gegenüber. Schnell wurde klar, daß sie den Brückenkopf nicht lange würde halten können, die wenigen Panzer und Sturmgeschütze müßten erst die Drau überqueren, und auf der anderen Seite erwarteten sie dann Hunderte gepanzerte Fahrzeuge… „Waldteufel“ ist nach zwei Wochen „Kriegsgeschichte“.

Zusätzliche Informationen

Gewicht 56 g
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