Originalband – Heft 129

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S. Markgraf

Eishölle Ilmensee

Ostfront 1941: Die 290. Infanterie-Division hält im russischen Winter die Front am Lowat und an der Pola

64 Seiten

Beschreibung

Am Ende der von Staraja Russa zum Südufer der Ilmensees heraufführenden Straße lag das Dorf Wswad, das Ende 1941 einer der vielen in dieser Gegend angelegten Stützpunkte der hier eingesetzten 290. Infanterie-Division (ID) war. Die im Verband des zur 16. Armee gehörenden X. Armeekorps (AK) kämpfende 290. ID stand zu dieser Zeit westlich des Newij-Mocha-Sumpfes bis hin zum Mündungsdelta der beiden Flüsse Pola und Lowat. Die nur stützpunktartige Besetzung der Front war, solange die Sümpfe, Seen und Flußläufe noch nicht zugefroren waren, eine durchaus vertretbare Angelegenheit. Allerdings würde sich dies sehr schnell ändern, sobald der Winter Einzug hielt und die Gewässer mit Einsetzen der Frostperiode gangbar wurden.
Am 8. Januar 1942 begann die Offensive der sowjetischen Nordwestfront unter dem Befehl von Generalleutnant Kuroschkin zwischen dem Ilmensee im Norden und dem Seeligersee im Süden auf die dort liegenden Verbände des deutschen II. AK (General Graf v. Brockdorff-Ahlefeldt) und des X. AK (General Hansen). In schnellem Zugriff durchbrach die sowjetische 11. Armee (unter Generalleutnant Morosow) die nur schwach besetzten Stellungen der 290. ID und stand schon einen Tag später vor Staraja Russa.
Am selben Tag durchbrach die russische 3. Stoßarmee die Stellungen der westlich des Seeligersees gelegenen 123. ID und weitete ihre Offensive stetig in das von den Deutschen gehaltene Hinterland aus, mit dem Ziel der Einschließung und Vernichtung der in diesem Raum kämpfenden deutschen Verbände.
Die durch diesen Doppelangriff eingeschlossenen Verbände des II. und X. AK – es handelte sich um sechs Divisionen – kämpften von diesem Zeitpunkt an nicht nur gegen einen um ein vielfaches überlegenen Feind, sondern auch gegen die eisige Kälte des russischen Winters, die das Land unbarmherzig umklammert hielt. Ohne die für den Winterkrieg dringend nötige Ausrüstung, ohne zunächst genügend Nachschub an Material aller Art, nur auf sich selbst und die eigenen Fähigkeiten gestellt, kämpften die Soldaten in den kommenden Wochen einen erbitterten Kampf an mehreren Fronten.
Nur dem Kampfwillen des einzelnen Landsers und der Führungsstärke der eingesetzten Kommandeure war es zu verdanken, daß es den zahlenmäßig und materiell weit überlegenen Sowjetverbänden nicht gelang, den sich bildenden Kessel in zwei Teile zu sprengen, um dann die dort eingeschlossenen Verbände aufzureiben.

 

Zusätzliche Informationen

Gewicht 150 g
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