Originalband – Heft 119

 2.45

A. Rungholdt

Das Auge des „Tigers“

Belagerung Leningrads 1942: Die schwere Panzerabteilung 502 in der ersten Ladogaschlacht

64 Seiten

Beschreibung

Als die deutsche Wehrmacht beim Vormarsch in Rußland im Sommer 1941 erstmals auf die sowjetischen Panzer vom Typ T34 stieß, kam dies einem Schock gleich. Vorher waren die deutschen Panzer noch jedem feindlichen Fahrzeug zumindest ebenbürtig gewesen, doch der neue mittlere Panzer der Roten Armee deklassierte alle anderen Modelle auf dem Schlachtfeld.

Fieberhaft arbeiteten die deutschen Techniker an einem neuen Panzer, der schwerer gepanzert und besser bewaffnet als alle anderen Kampffahrzeuge sein sollte. Das Ergebnis war der mächtige Panzerkampfwagen VI „Tiger“. Allerdings war die deutsche Produktion nicht in der Lage, alle Panzer-Regimenter mit diesem neuen Fahrzeug auszurüsten. Somit entschied man sich dafür, die „Tiger“ in speziellen schweren Panzerabteilungen zusammenzufassen und diese an den Brennpunkten der Schlachten einzusetzen.

Einer der berühmtesten Verbände mit dem „Tiger“ war die schwere Panzerabteilung 502. Die Abteilung wurde am 25. Mai 1942 in Bamberg (Wehrkreis XIII) aufgestellt und als schwere „Tiger“-Abteilung der Heerestruppe mit zunächst nur einer Kompanie aufgestellt. Am 19. August wurden der im Nordabschnitt der Ostfront liegenden Abteilung als erster Einheit überhaupt vier „Tiger“-Panzer mitsamt einigen Panzer III zugeführt.

Mit den neuen Panzerkampfwagen VI im Schlepptau erreicht die der 11. Armee unterstellte schwere Panzerabteilung 502 das im Vorfeld von Leningrad gelegene Mga. Hier führt die 1. Kompanie der Abteilung am ­29. August 1942 unter penibler Beobachtung allerhöchster Kommandostellen den ersten „Tiger“-Einsatz der Kriegsgeschichte durch. Doch der in Morast und sumpfartiges Gelände gefahrene Gegenangriff nach einem russischen Vorstoß endet im Desaster für die noch in der Erprobung befindlichen „Tiger“: Getriebe- und Motorschäden, Einsacken im Sumpfgelände und das Dauerfeuer sowjetischer Pak-Geschütze und Granatwerfer lassen selbst die Bergung der 57-Tonner zu einem Drahtseilakt werden.

Eine Wende erhoffen sich die Landser der schweren Panzerabteilung 502, als Mitte September 1942 drei weitere „Tiger“-Panzer der Einheit zugeführt werden. Für den 22. September ist der zweite Kampfeinsatz der „Tiger“-Kompanie geplant, ihr Kommandant steht unter enormem Druck, ein zweiter Fehlschlag darf sich nicht ereignen…

Zusätzliche Informationen

Gewicht 56 g
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