Marine – Heft 94

 3.75

K. Alman

Donau in Flammen

Rumänien 1944: Die Selbstversenkung der Donau- und Schwarzmeerflotte vor dem Eiserner Tor bei Prahovo

64 Seiten

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Beschreibung

Nachdem die Rote Armee im August 1944 die deutsch-rumänische Front in Bessarabien durchbrochen hatte, ordnete die deutsche Marine hastig den Rückzug ihrer Donau- und Schwarzmeerflotte an. Der deutsche Konteradmiral Paul Willy Zieb sollte den Konvoi von mehr als 200 Kriegs- und Frachtschiffen (durchweg kleine Einheiten wie Schnellboote, Minenleger, U-Boot-Jäger und Artillerie-Träger) mit rund 8.000 Soldaten und Zivilisten vor den anrückenden Sowjets über die Donau zurück ins Deutsche Reich führen. Der Rückzug endete vorzeitig – auf dem Donaugrund bei Prahovo.

Von der auf dem rumänischen Ufer rasch vorrückenden Roten Armee sah sich der nur sehr mühsam flußaufwärts gelangende Konvoi immer wieder heftigem Beschuß ausgesetzt. Obwohl von schwer bewaffneten Schiffen wie dem Monitor „President Masaryk“ – der im Mai 1939 unter dem Namen „Bechelaren“ in die Donauflottille eingereiht worden war – und Artilleriefährprahmen der 10. Sicherungs-Division begleitet, wurde der Schiffskonvoi durch gut befestigte Bunkerfestungen der Rumänen links und rechts der Donau auf dem Weg zum „Eisernen Tor“, einem Taldurchbruch mit einer über 100 Kilometer langen Kataraktenstrecke, die die Grenze zwischen Serbien auf der rechten und Rumänien auf der linken Donauseite bildet, in schwere Kämpfe verwickelt, der Marinefahrprähme, Siebelfähren und auch das Führungsschiff KT 110 zum Opfer fielen.

Viele Durchbrüche waren der kleinen Armada gelungen, aber vor Prahovo war Schluß. Zwar schützte hier eine Flußinsel die am serbischen Ufer dümpelnde Flüchtlingsflotte vor dem feindlichen Feuer. Doch nachdem vier Mal der Versuch eines Durchbruchs der von den Sowjets bereits kontrollierten Flußenge am „Eisernen Tor“ gescheitert war, entschlossen sich die Deutschen Ende September 1944 dazu, ihre Schiffe selbst zu versenken – und sich zu Fuß Richtung Belgrad durchzuschlagen.

80 Jahre nach dieser spektakulären Selbstversenkung kann man bei Niedrigwasser immer noch die Wracks der versenkten deutschen Schwarzmeer-Flottille in Augenschein nehmen, sie wurden bis heute nicht gehoben.

Zusätzliche Informationen

Gewicht 56 g
Author: admin