Großband – Heft 114

 3.95

K. Kollatz

„Wenck wird kommen!“

Die im April 1945 aufgestellte 12. Armee unter Walther Wenck in den letzten Kämpfen an der Elbe

72 Seiten

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Beschreibung

Sie war die Armee der letzten Stunde, aufgestellt im Frühjahr 1945, um den Ruhrkessel aufzusprengen, die Heeresgruppe B zu entsetzen und um gegen amerikanische Truppen an der Elbe zu kämpfen. Das Oberkommando der Heeresgruppe Nord wurde als Oberkommando der neuen 12. Armee vorgesehen. Es traf zwischen dem 15. und dem 20. April 1945 auf dem Seeweg bei Warnemünde ein. Um diese Zeit hatte sich das Schicksal der deutschen Truppen im Ruhrkessel bereits vollendet. Am 15. und 16. April ergaben sich dort zwanzig deutsche Divisionen mit rund 325.000 Soldaten den Alliierten. Damit war der Auftrag „zum Entsatz der Heeresgruppe B und Operationen zur Herstellung einer geschlossenen Westfront“ für die 12. Armee hinfällig geworden.

Der Oberbefehlshaber der 12. Armee, General der Panzertruppe Walther Wenck – mit 44 Jahren der jüngste Armeeführer aller kriegsführenden Parteien im Zweiten Weltkrieg –, sah sich vor eine fast undurchführbare Aufgabe gestellt, als er daranging, dieses buchstäblich letzte Aufgebot Deutschland zu Divisionen, Armeekorps und zu einer Armee zu formieren. Diese jungen Menschen – das nahm sich General Wenck vor – sollten nicht den gleichen Weg einschlagen wie ihre Kameraden, die bedingungslos jeden von Hitler ausgegebenen Befehl ausgeführt hatten.

Zehn neue Divisionen befanden sich in den Apriltagen 1945 in der Aufstellung. Sie trugen klangvolle Namen und waren doch nicht mehr als Divisionsfragmente, die mit wenigen Ausnahmen keine Panzerverbände besaßen. Mit dieser Armee sollte General der Panzertruppe Wenck schließlich auf dem Ostufer der Elbe nach Osten verteidigen und sogar Berlin entsetzen. Doch dieser Stoß nach Berlin hatte keine Aussicht auf Erfolg. Am 16. April 1945 hatten die sowjetischen Truppen unter Führung von Marschall Konstantin Rokossowski, Marschall Georgi Schukow und Marschall Iwan Konew begonnen, Berlin von Norden, Osten und Süden her einzuschließen und damit auch die in der Stadt verbliebenen 10.000 deutschen Soldaten unter General Helmuth Weidling.

Statt dessen kämpfte die 12. Armee um die Befreiung der eingekesselten 9. Armee und schlug sie frei; General Walther Wenck war nicht bereit, seine Armee bei Kämpfen in Berlin zu verheizen. Vielmehr entschieden er und sein Generalstabschef Oberst Günther Reichhelm, Soldaten der 12. Armee sowie Wehrmachtangehörige aus dem Kessel Halbe und aus der eingeschlossenen Stadt Potsdam, Richtung Elbe zu den Amerikanern zu führen.

Von diesen letzten qualvollen Wochen – für die überlebenden Soldaten ebenso wie für die verzweifelten Flüchtlinge – erzählt der vorliegende Band. Am 8. Mai 1945 hatten es die 9. und 12. Armee geschafft, 100.000 Soldaten dem Zugriff der Russen zu entziehen. Wenck war gekommen…

Zusätzliche Informationen

Gewicht 80 g
Author: admin