Originalband – Heft 41

Beschreibung

Die im September 1940 gestartete italienische Offensive von Libyen aus in Richtung auf das britisch beherrschte Ägypten und den Suez-Kanal kam nach Anfangserfolgen zum Stillstand. Ein britischer ­Gegenangriff trieb die italienischen Streitkräfte vor sich her. Die Cyrenaika ging verloren, und rund 30.000 Italiener gerieten in Gefangenschaft. Das Deutsche Reich konnte es nicht zulassen, daß die Briten sich in Nordafrika festsetzten und von dort aus den Balkan oder sogar Italien selbst bedrohen könnten, und entsandte zur Unterstützung des Achsenpartners zwei Divisionen in die Wüste. Als Kommandeur wurde der im Westfeldzug bewährte General Erwin Rommel ausgewählt, der am 12. Februar 1941 erstmals afrikanischen Boden betrat. Er sollte mit der 5. leichten und der 15. Panzerdivision einen weiteren Vormarsch der Engländer nach Tripolitanien verhindern. Diese standen in Agedabia an der Großen Syrte, um ihre Verbände neu zu ordnen und weitere Verstärkungen heranzubringen. Es war lediglich eine Frage der Zeit, bis die Briten ihre Offensive wiederaufnehmen würden.
Nachdem sich Rommel einen Überblick über die Lage verschafft hatte, erkannte er, daß nur ein offensiv geführter Feldzug Erfolg haben würde. Rommel ließ seinen Truppen kaum Zeit, sich auf das ungewohnte Klima und das schwierige Gelände einzustellen. Da die Engländer sich anschickten, auch noch den Rest der italienischen Kolonie zu erobern, drängte die Zeit. Im Gegensatz zu dem ursprünglichen Vorhaben, eine Sperrstellung zu errichten, um den Angriffen der Briten – zusammen mit den noch kampfkräftigen italienischen Verbänden – einen Riegel vorzulegen, drängte Rommel mit Aufklärungsvorstößen den Feind zurück. Die Divisionen des Deutschen Afrikakorps stießen in dieser Ende März 1941 begonnenen Gegenoffensive aus der Syrte und Nofilia auf das Wüstenfort El Agheila vor, das in kürzester Zeit erobert wurde.
Anfang April 1941 gelang es Rommels Afrikakorps, die Orte Mersa ­Brega, Agedabia, Bengasi und Derna im Sturm zu nehmen. Die bri­tischen Truppen traten den Rückzug nach Bardia an. Am 8. April eroberte das Afrikakorps Mechili. Deutsche Panzer rollten nun auf den befestigten und strategisch bedeutenden Tiefwasserhafen Tobruk vor. Noch ahnten die Landser nicht, daß ihnen 230 Tage erbarmungslosen Kampfes bevorstanden – „Rommels Sturm auf Tobruk“ hatte begonnen!