Originalband – Heft 275

 3.25

R. Fenrir

Feuerwehr auf Ketten

Ostfeldzug 1944: Die Sturmgeschütz-Brigade 239 durchbricht den Kessel bei Schanderowka

64 Seiten

Beschreibung

Sturmgeschütze sind ursprünglich die Nachfolger der Begleitpanzer – Panzer ohne schwenkbaren Schützturm – aus dem Ersten Weltkrieg. Ihre ursprüngliche Aufgabe war die Artillerieunterstützung der Infanteristen beim Sturm auf Bunker und MG-Nester. In den 1930er Jahren wurde die Idee einer „mobilen Artillerie“ wiederaufgegriffen. Das „Sturmgeschütz“ sollte – anders als die deutschen Kampfpanzer – nicht in Panzerverbänden oder Panzer-Brigaden eingesetzt werden, die selbständig und von der Infanterie losgelöst operieren, sondern in der neu formierten Sturmartillerie zum Einsatz kommen, die als Infanterie-Unterstützungswaffe ausgelegt war und taktisch eng mit der Infanterie zusammenarbeiten sollte. Bis zum Juni 1941 standen der Sturmartillerie elf Abteilungen und fünf selbständige Batte­rien mit insgesamt 250 Sturmgeschützen zur Verfügung.

Die Feuerkraft des neuen Sturmgeschützes reichte zur Bekämpfung von MG-Nestern und Feldstellungen, Bunker konnten nicht geknackt werden. Das änderte sich 1942, als das Sturmgeschütz mit der langrohrigen Ausführung F respektive F/8 an die Front kam. Damit änderte sich auch ihr Kampfauftrag. Die Infanterie verlor ihren Unterstützungspanzer, der dank seiner Kombination Beweglichkeit, Panzerung und Feuerkraft jetzt zur Panzerabwehr eingesetzt werden sollte. Die niedrige Silhouette machte es schwer angreifbar, andererseits konnten genau dadurch Ziele in 1.000 Metern Entfernung beschossen werden, ohne daß die Flugbahn der Panzergranate 39 die Höhe von 2,50 Meter überschritt.

1943 expandierte die Sturmartillerie enorm, sie umfaßte Ende des Jahres alleine an der Ostfront 39 Abteilungen mit insgesamt 1.006 Sturmgeschützen.

Zu diesen Abteilungen gehörte auch die Sturmgeschütz-Brigade 239, die im August 1943 an die Ostfront verlegt wird. Ihre ersten Einsätze haben die Sturmgeschütz-Kommandanten in Achtyrka und bei Poltawa. Infanterie-Unterstützung lautet der Auftrag; sie werden als „Feuerwehr“ dort eingesetzt, wo kritische Brennpunkte entstehen. Anfang 1944 stehen die Batterien im Kampfraum Rokitno, wo sie mit der Infanterie bei Steblew eingekesselt werden. Die Wucht der russischen Angriffe ist so gewaltig, daß beschlossen wird, bei Schanderowka den Durchbruch zu versuchen. Die Infanteristen setzen all ihre Hoffnung auf ihre stählernen Begleiter…

Zusätzliche Informationen

Gewicht 56 g
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