Originalband – Heft 181

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H. Schier

Ungleiches Duell

Russische Winteroffensive 1943/44: Die Rückzugskämpfe einer Nachhut der 8. Jäger-Division auf die Luga-Stellung

64 Seiten

Beschreibung

Mit einer Großoffensive beendete die Rote Armee im Januar 1944 die Belagerung von Leningrad. Drei russische Armeen unter Leonid A. Goworow, Kirill A. Merezkow und Markian M. Popow griffen in einem über 300 Kilometer langen Keil die Leningrad-Front an. Obwohl die deutsche Heeresgruppe Nord unter Generalfeldmarschall Georg von Küchler (später unter Generalfeldmarschall Walter Model) mit der 16. und 18. Armee – etwa 741.000 Soldaten, 385 Panzern sowie 10.000 Geschützen und Mörsern – gut aufgestellt war, zwang der Zangen­angriff der mit starken Panzerverbänden vorrückenden Roten Armee zum schnellen Rückzug; nur für kurze Zeit gelang den deutschen Truppen die Verteidigung ihrer Stellungen. Eine 1.000 Kilometer breite Front war mit der dünnen Personaldecke der Wehrmacht zu diesem Zeitpunkt nicht mehr zu halten. Nachdem die Heeresgruppe Anfang Januar drei ihrer Divisionen hatte abgeben müssen, verfügte die 18. Armee nur mehr über 21 zum Teil nur noch bedingt einsatzbereite Divisionen, die jetzt eine Abwehraufgabe zu leisten hatten, die noch im Herbst des vergangenen Jahres von 31 Divisionen übernommen worden war. Es dauerte nur Tage, bis die ersten Durchbrüche durch die deutschen Linien erzielt wurden.
Schwerpunkte der russischen Offensive waren die beiden äußeren Flügel der Leningrad-Wolchow-Front. Wenn die Rote Armee hier durchstieß, würde die Abwehr der geschwächten 18. Armee zusammenbrechen, die der 16. Armee bei Nowgorod wäre gefährdet; beide Armeen würden vor der Einkesselung stehen. Und der Halte-Befehl von Hitler würde das ganze auch noch beschleunigen. Generalfeldmarschall von Küchler befürchtete das Schlimmste und intervenierte bei Hitler.
Zu diesem Zeitpunkt hatte die Realität die beiden Armeen längst ein­geholt. Es ging nicht mehr um einen geordneten Rückzug, sondern um die Rettung von Resten ganzer Armeen. Am 29. Januar meldete Küchler dem Oberbefehlshaber: „Die 18. Armee ist in drei Teile aufgespalten, sie ist nicht mehr in der Lage, in der jetzigen Linie eine durchgehende Front aufzubauen.“ Um seine Truppen vor der Vernichtung zu bewahren, beabsichtige er den allgemeinen Rückzug auf die sogenannte „Luga-Stellung“. Ein Rennen gegen die Zeit beginnt. Auch die Russen stoßen auf die Stellung vor und jagen die Landser durch Schnee und Kälte vor sich her. Nirgends gibt es feste Auffanglinien, erst an der Luga steht die rettende neue Sicherungslinie der Wehrmacht. Der im Verband kämpfenden 8. Jäger-Division fällt die Aufgabe zu, den Feind so lange aufzuhalten, bis sich die Armeen auf die neue Auffanglinie zurück­gezogen haben. Aber bis dahin kämpft jeder Landser ums nackte Über­leben.

 

Zusätzliche Informationen

Gewicht 150 g
Author: admin