Originalband – Heft 104

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A. Hartenstein

Inferno am Dnjestr

Ostfront 1944: Die 76. Infanterie-Division trotzt der sowjetischen Großoffensive in Bessarabien

64 Seiten

Beschreibung

Nachdem die 76. Infanterie-Division (ID) in der Kesselschlacht von Stalingrad im Winter 1942/43 vernichtet worden war, entschied am 17. Februar 1943 das Oberkommando West, den Befehl zur Wiederaufstellung der 76. Infanterie-Division zu geben. So verlegte im August 1943 die wiederaufgestellte Division nach Italien, um dort die vom deutschen Bündnispartner abgefallenen italienischen Verbände zu entwaffnen, hiernach standen Sicherungsaufgaben im Zentrum des täglichen Kriegsdienstes. Nach der Eilverlegung an die Ostfront im Dezember 1943 war die Di­vision zunächst im Raum Kriwoi Rog eingesetzt, ehe im Februar 1944 der Marschbefehl nach Nikolajew in der Südukraine folgte. In den auf diesem Kriegsschauplatz ausgetragenen Kämpfen um Tiraspol erlitt die 76. ID erneut schwerste Verluste, die Division hatte im April 1944 nur noch Kampfgruppengröße. Um die frontbewährte 76. ID neuerlich aufzufrischen, folgte am 13. Mai 1944 die Eingliederung der 5. Feld-Division.
Im August 1944 stand die Division unter Befehl von General der Infanterie Erich Abraham, als am 20. August mit der Operation „Jassy-Kischinew“ ein sowjetischer Großangriff auf dem Territorium des früheren Bessarabiens zwischen den Städten Jassy und Kischinew anlief. Dieser Angriff gehört zu den größten Offensivoperationen der Roten Armee im Kriegsjahr 1944. Das strategische Operationsziel der Rotarmisten lautete: Ausschalten Rumäniens und Bulgariens als Kriegspartei. An der Front in Bessarabien zwischen Bukowina und Schwarzem Meer standen sich zu Beginn der Großraum-Schlacht an dieser Frontlinie 1.250.000 Soldaten, 16.000 Geschütze, 1.870 Panzer und 2.200 Flugzeuge der Roten Armee und etwa 900.000 deutsche sowie rumänische Soldaten, 7.600 Geschütze, 400 Panzer und 810 Flugzeuge gegenüber. Der zu dieser Zeit weit nach Osten hineinragende deutsche Frontverlauf gibt den Rot­armisten die Steilvorlage für einen Einkesselungsversuch. Im früheren Bessarabien war die deutsch-rumänische Verteidigungslinie entlang dem Ufer des Dnjestr mit Gräben und Stellungen bis in fünf Kilometer Geländetiefe stark befestigt worden.
In den Vortagen des 20. August 1944 harren die Männer der 76. ID in ihren Stellungen im Kampfabschnitt nordwestlich von Jassy. Noch sind es Gerüchte, die bald zur Gewißheit werden sollen: am Morgen des 20. August stürmen nach einem zweistündigen Artilleriehagel die Infanteristen der 2. Ukrainischen Front auf die deutsche Frontlinie zu. Als die sowjetische 27. und 52. Armee mitsamt der 6. Panzerarmee auf rund 25 Kilometer Breite die rumänischen Stellen durchbrechen und die rumänischen Einheiten in sich zusammenfallen, sind es einzig die Landser der deutschen 76. Infanterie-Division die an diesem Frontabschnitt Widerstand leisten. Das „Inferno am Dnjestr“ hat begonnen…

 

Zusätzliche Informationen

Gewicht 150 g
Author: admin