Marine – Heft 18

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H. Rieger

Der Geisterkreuzer

1940/41: Mit der Atlantis auf Kaperfahrt um die Welt

64 Seiten

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Beschreibung

Bereits vor Beginn des Zweiten Weltkrieges stellte die Kriegs­marine Überlegungen an, ob und wie Hilfskreuzer in einem möglichen Krieg eingesetzt werden könnten. So begann ab September 1939 der Umbau des Frachtschiffs „Goldenfels“ der Reederei DDG Hansa zu einem der ersten Hilfskreuzer. Hilfskreuzer ­„Atlantis“ (HSK 2) wurde aus Tarngründen offiziell als „Schiff 16“ bezeichnet. Das 7.862 Bruttoregistertonnen (BRT) große Schiff verfügte über moderne Diesel­motoren und war erst im Januar 1938 in Dienst gestellt worden. „Atlantis“ unter Kapitän zur See Bernhard Rogge lief als erster Hilfskreuzer am 11. März 1940 zu einer Unternehmung aus. Es sollte das größte Hilfskreuzerunternehmen des Zweiten Weltkrieges mit einer Dauer von 622 Tagen werden. Die Aufgabe von Hilfskreuzern bestand darin, einzeln fahrende feindliche Handelsschiffe zu versenken oder aufzubringen und Minen zu verlegen. „Atlantis“ vernichtete insgesamt 22 Schiffe mit 146.000 BRT feindlichem Schiffsraum. 16 Schiffe wurden versenkt, weitere sechs mit besonders wertvoller Fracht als Prisen eingesetzt. Als Prise bezeichnete man ein nach geltendem See- und Kriegsrecht legitim erbeutetes Schiff einer feind­lichen Macht. Diese Schiffe wurden – sofern keine Beschädigungen vorlag – mitsamt ihrer Ladung konfisziert oder versenkt.
„Atlantis“ war auf fast allen Weltmeeren aktiv – im Indischen Ozean, im Pa­zifik, dem Südatlantik, im Arabischen Golf und sogar der Arktis. Auch die berüchtigten Wetterecken von Kap Hoorn und dem Kap der Guten Hoffnung hielten den ­„Geisterkreuzer“ nicht von seiner Aufgabe ab. Neben den Versenkungserfolgen fiel den Hilfskreuzern aber auch die wichtige Aufgabe zu, alliierte Verbände zu binden.
Rogge war ein Meister in Tarnung und Veränderung seines Schiffes und gab ihm immer wieder ein neues Aussehen. „Atlantis“ pirschte sich getarnt als neutrales oder alliiertes Schiff an seine Opfer, gab seine Tarnung auf, um völlig überraschend zuzuschlagen. „Atlantis“ wurde schließlich durch einen britischen Kreuzer mit weit über­legener Artillerie aufgespürt und versenkt. Die Besatzung wurde von dem deutschen Versorger „Python“ gerettet, der danach von dem gleichen britischen Kreuzer versenkt wurde. Die Männer wurden schließlich durch einen beispiellosen Rettungseinsatz deutscher und italie­nischer U-Boote aufgenommen und nach Frankreich gebracht.

 

Zusätzliche Informationen

Gewicht 150 g
Author: admin