Freikorps – Heft 28

 3.95

Höllentanz

Das Freikorps „Landesjäger“ im Kampf um Halle an der Saale 1919/20

64 Seiten

Kategorie:

Beschreibung

Im Herbst 1918 überschlagen sich in Deutschland die Ereignisse. Die Meuterei der Besatzungen der deutschen Hochseeflotte vor Wilhelmshaven im Oktober 1918 weitet sich zum Matrosenaufstand aus. Am 9. November fällt die alte Ordnung, der Kaiser muß gehen. Die Geschicke des Deutschen Reiches liegen jetzt in den Händen einer neuen republikanischen Regierung unter dem Sozialdemokraten Friedrich Ebert. Am 11. November schweigen an den Fronten die Waffen, der Erste Weltkrieg ist vorüber.

Die Macht der Ebert-Regierung ist brüchig. Linksradikale Kräfte wollen die Revolution um jeden Preis weitertreiben. Mit der Jahreswende 1918/19 kommt es überall im Land zu Aufständen, in vielen deutschen Städten rufen Linksrevolutionäre und Kommunisten „Räterepubliken“ aus. Ebert und der SPD-Kriegsminister Gustav Noske verbünden sich mit dem Heer, um die Revolution niederzuschlagen. Reichswehrtruppen und Freikorps setzen sich in Bewegung, um die Flammen des Aufstands zu ersticken.

Heftig erschüttert die Revolutionswelle auch das mitteldeutsche Industrie­revier. Zu den Hochburgen der Rätebewegung gehört Halle an der Saale. Bei den Wahlen zur deutschen Nationalversammlung im Januar 1919 erhält die USPD, eine linksrevolutionäre SPD-Abspaltung, in der Stadt über 40 Prozent der Stimmen. Im Februar spitzt sich die Lage zu. Die Rätebewegung hat zum Generalstreik aufgerufen. Der Traum von der Revolution scheint in der Saalestadt dem Greifen nahe. Da erhält der General Maercker am 27. März den Befehl, mit seinen „Landesjägern“ in Halle einzurücken…

Auf den folgenden Seiten hat der Verfasser aus eigenem Erleben eine Romanerzählung gewoben. Als junger Bursche trat er 1919 in Halle in die Reihen der Freikorps. Doch in den Jahren darauf ging er einen politischen Weg weit nach links und blickte auf seine Freikorpszeit mit strengem Urteil zurück. Der patriotischen Leidenschaft und dem Idealismus der Freikorpskämpfer verschloß er sich. Scharf tritt in seiner Erzählung das Rauhe, Derbe, Landsknechthafte hervor, auch das Kaltschnäuzige und Zynische, das den Freikorpsmännern eigen war. Fraglos gehört es zum ganzen Bild, und der Verfasser hat eine fesselnde Erzählung und ein eindrucksvolles Stimmungsbild jener Tage geschaffen.

Ein junger Kerl meldet sich in Halle zu den „Landesjägern“. Nachdem die ersten Kämpfe geschlagen sind, ist ungewiß, wie es weitergeht. Das Leben der Freiwilligen vergeht zwischen Anspannung, Unruhe und Stumpfsinn. Es ist ein Brüten und gegenseitiges Belauern zwischen den Soldaten und dem revolutionären Gegner. Die Männer sind für manche Späße zu haben, zechen und versagen sich auch nicht anderen Freuden des Lebens. Immer wieder kommt es zu Zusammenstößen mit Gegnern. Der Gegner ist mit einem nicht zimperlich, und man ist es nicht mit ihm. Schließlich nimmt der junge Erzähler eine beachtliche „Berufslaufbahn“ als Spitzel für die Armee und geht dieser Tätigkeit mit immer größerem Unernst zunehmend ab­gebrühter nach. Dann aber geraten die Dinge wieder ins Rollen: Im März 1920 putschen in Berlin Militärs gegen die Regierung. Auch in Halle greifen die Freikorpsmänner von neuem zu den Waffen…

Zusätzliche Informationen

Gewicht 56 g
Author: admin