Flieger – Heft 96

Beschreibung

Wolf-Udo Ettel wurde am 26. Februar 1921 in Hamburg geboren. Als er sechs Jahre alt war, zog die Familie in den Iran, wo sein Vater damals eine leitende Stellung bei den Junkers-Flugzeugwerken innehatte. Früh entwickelte sich die Begeisterung für das Fliegen. Nach Deutschland zurückgekehrt, wurde Ettel in Hamburg eingeschult. Aber der Aufenthalt in der Heimat war nur kurz, da der Vater beruflich bedingt nach Kolumbien mußte. 1934 kehrte die Familie nach Deutschland zurück. Wolf Ettel besuchte nun die Schule in Potsdam-Neuzelle, die er 1939 mit dem Abitur abschloß. Mit Kriegsausbruch am 1. September 1939 meldete sich der 18jährige Wolf Ettel freiwillig zur Luftwaffe, in die er am 15. November 1939 offiziell eintrat. Damit folgte er seinem Bruder Hans-Joachim, der schon 1938 zur Luftwaffe gegangen war und eine Ausbildung zum Kampfflieger absolvierte.Wolf Ettel durchlief seine Grundausbildung in der 4. Kompanie des Flieger-Ausbildungs-Regiments 32 in Uetersen, dann begann 1940 die eigentliche Fliegerausbildung, die auch die Blindflugschule einschloß. Als Wolf Ettel im Januar 1941 die Ausbildung beendet hatte, ohne jedoch den Achtstundenflug geschafft zu haben, wurde er zur Luftwaffen-Überprüfung nach Prenzlau kommandiert, um hier noch einmal auf seine fliegerische Eignung untersucht und getestet zu werden. Ohne sich im geringsten vorbereitet zu haben, bestand er alle vorgeschriebenen Prüfungen mit dem Vermerk, daß er zum Jagdflieger geeignet sei. So kam er zur Jagdfliegervorschule, später auf die Jagdschule nach Paris. Im September 1941 wurde Wolf Ettel zur Ergänzungsgruppe des Jagdgeschwaders (JG) 3 nach Esbjerg in Dänemark versetzt.

Ende März 1942 wurde der inzwischen zum Leutnant beförderte Wolf-Udo Ettel zur 4. Staffel der II. Gruppe des Jagdgeschwaders 3 „Udet“ kommandiert. Die II./JG 3 war seit Januar 1942 von Sizilien aus im Einsatz gegen Malta und war dem JG 53 „Pik As“ unterstellt.

Schon im Mai verlegte der Verband nach Tschugujew.

Die große Zeit von Wolf Ettel begann mit dem Einsatz der II./JG 3 in Rußland. Am 24. Juni 1942 erzielte er seinen ersten Luftsieg, dem noch 123 Luftsiege folgen sollten. 119 Abschüsse gelangen dem „König von Kuban“, wie ihn seine Kameraden des JG 3 getauft hatten, über russischem Gebiet. Auszeichnungen folgten, aber das Ritterkreuz erhielt er nicht. Das Schicksal wird zuschlagen, im positiven wie im negativen, am Ende wird sogar die Eichenlaub-Auszeichnung stehen, nach dem schicksalhaften 17. Juli 1943…