Flieger – Heft 94

Beschreibung

Im Juni 1940 trat das damals mit Deutschland verbündete Italien in den Zweiten Weltkrieg ein. Italien besaß zu jener Zeit Kolonien in Afrika, Italienisch-Libyen und Italienisch-Ostafrika. Die Italiener wollten ihre Macht und auch ihren Besitz in den 1930er Jahren in Afrika mit Waffengewalt erweitern und die Engländer aus ihrer Interessensphäre vertreiben. Die Engländer besaßen schon seit 1661 Kolonien in Afrika – Tanger – ab 1659, unter der Ostindien-Kompanie, St. Helena, 1765 Gambia und Senegal, und im 19. Jahrhundert kamen Ägypten, Britisch-Ostafrika (bis 1920, dann Kenia) Sansibar, Simbabwe dazu.

Anfangs hatten die italienischen Operationen unter dem Ober­befehl von Marschall Graziani auch Erfolg. Rodolfo Graziani, Marschall von Italien und Marquis von Neghelli, war einer der berühmtesten Offiziere zur Zeit Mussolinis, er war schon im Vorfeld mit Ehrungen überhäuft worden. In Libyen verfügte Italien über eine Kolonie, in der über 150.000 Soldaten mit Panzern, Geschützen und Flugzeugen stationiert waren. Im benachbarten Ägypten kontrollierten lediglich gut 30.000 britische Soldaten den bedeutenden Suezkanal. Die viel geringere Anzahl Briten schlugen Anfang Dezember 1940 unter Führung von General Wavell die Italiener von Ägypten her zurück. Damit Nordafrika für Italien nicht ganz verlorenging, ersuchte die italienische Regierung Deutschland um Hilfe.

Adolf Hitler schickte daraufhin militärische Kräfte nach Afrika – die 5. leichte Division, die 15. Panzer-Division sowie Luftunterstützung vom X. Fliegerkorps aus Sizilien.

Die Schlacht um den Norden des afrikanischen Kontinents wogte zwischen 1941 und 1943 hin und her. Daß dieses Kräftemessen nicht von Anfang an verloren ging, war auch den Fliegern der deutschen Luftwaffe zu verdanken, die in immer größerer Zahl nach Afrika verlegt wurden. Im vorliegenden Band soll Luftfahrtverbänden das Wort gegeben werden, die nicht zu den berühmten Jagdfliegern gehören: das Wirken der Messerschmitt-Zerstörer, der Sturzkampf- und Horizontalbomber, Aufklärer- und Transportflieger. Neben den Hauptakteuren in Afrika – Erwin Rommel, Hans-Joachim Marseille, Martin Harlinghausen – sind Piloten wie die Protagonisten in diesem Band letztlich in Afrika hoffnungslos verloren, aber sie fliegen, fliegen bis zum Tod…