Doppelband – Heft 19

Beschreibung

Am 1. September 1939 marschierte die deutsche Wehrmacht in ­Polen ein. Mit der Kriegserklärung Englands und Frankreichs am 3. September war aus dem deutsch-polnischen Krieg ein Weltkrieg geworden. Nachdem der Feldzug im Osten nach 17 Tagen praktisch entschieden war, kam es im Westen vorerst nicht zu Kampfhandlungen. Die Kontrahenten standen sich in ihren Stellungen gegenüber. Diese Situation nannten die Deutschen „Sitzkrieg“, die Franzosen „Drôle de guerre“, komischer Krieg. In den Stäben bereitete man sich um so fieberhafter auf die kommende Auseinandersetzung vor. Das Oberkommando der Wehrmacht arbeitete unter dem Decknamen „Fall Gelb“ einen Offensivplan aus, der die fran­zösisch-britisch-belgischen Streitkräfte in Nordfrankreich und Belgien einkesseln und vernichten sollte (Sichelschnitt-Plan). Am 10. Mai 1940 traten die deutschen Angriffsverbände an. Holland kapitulierte bereits am 15. Mai, das wichtige belgische Sperrfort Eben Emael wurde durch Fallschirmjäger aus der Luft erobert. Die deutschen Panzerverbände durchquerten die als für Panzer ungeeignet geltenden Ardennen, überschritten bei Sedan die Maas und stießen unter Umgehung der französischen Maginot-Linie bis zum 21. Mai an die Kanalküste durch. Am 28. Mai kapitulierte die belgische Armee. Den Briten blieb nur der hastige Rückzug von Dünkirchen aus über den Ärmelkanal, wobei sie große Mengen an Waffen, Fahrzeugen und Ausrüstung zurückließen. Die Masse ihrer französischen Verbündeten hingegen mußte den bitteren Weg in die Kriegsgefangenschaft antreten. Die zweite Phase des Krieges führte zur Einnahme von Paris und zur Besetzung ganz Frankreichs bis an die spanische Grenze.
Die Erzählung beschreibt den Weg der 1936 in Augsburg im Wehrkreis VII aufgestellten 27. Infanteriedivision unter dem Kommando von Generalleutnant Friedrich Bergmann im Frankreichfeldzug. Sie hatte im September 1939 bereits am Polenfeldzug teilgenommen, war im Januar 1940 in die Eifel verlegt worden und gehörte im Mai zur 12. Armee. Der Verband stieß durch Flandern bis an die Somme, durchbrach die Weygand-Linie und erreichte die Seine ­etwa 37 Kilometer vor Paris. Über Le Mans drang die Division schließlich bis zur Loire vor, wo mit dem Waffenstillstand vom 22. Juni 1940 für sie die militärischen Operationen endeten.