Soldaten – Heft 7

Beschreibung

Günther Prien wurde am 16. Januar 1908 in Osterfeld in Thüringen geboren. Bereits 1923 folgte er seiner Liebe zur See und meldete sich zur Seemannsschule Finkenwerder. Vom Bootsjungen arbeitete er sich bis 1932 zum Kapitän hoch. Am 16. Januar 1933 trat Prien in die Reichsmarine ein. Nach der infanteristischen Grundausbildung und den Fähnrichs-Lehrgängen folgte am 1. Oktober 1934 ein Bord­kommando auf dem Leichten Kreuzer „Königsberg“. Als Wach- und Divisionsleutnant wurde Prien am 1. April 1935 zum Leutnant zur See befördert. Er meldete sich zur U-Boot-Waffe und kam am 1. Oktober 1935 zur Unterseebootsschule Kiel. Ab dem 1. Oktober 1936 fuhr Prien als II. Wachoffizier (WO) auf U 26. Am 1. Januar 1937 zum Oberleutnant zur See befördert, wurde Prien am 1. November I. WO. U 26 nahm an der internationalen Seeüberwachung in spanischen Gewässern teil.
Am 1. Oktober 1938 erhielt Günther Prien die Kommandierung zur Baubelehrung des neuen Bootes U 47, das er am 17. Dezember in Dienst stellte. Seine Beförderung zum Kapitänleutnant konnte er am 1. Februar 1939 feiern. Als die dunklen Wolken des Krieges in Europa aufzogen, schickte der Befehlshaber der U-Boote, Kommodore Karl Dönitz, seine U-Boote hinaus. Am 19. August verließ U 47 Kiel in Richtung Atlantik. Nachdem Großbritannien und Frankreich dem Deutschen Reich den Krieg erklärt hatten, begann für die deutschen ­U-Boote der Krieg nach Prisenordnung. Bereits auf seiner ersten Feindfahrt konnte Prien drei britische Handelsschiffe mit 8.270 BRT versenken. Hierfür erhielt er am 25. September 1939 das Eiserne Kreuz 2. Klasse.
Anschließend suchte Dönitz am 1. Oktober 1939 Günther Prien für eine freiwillige Sonderaufgabe aus. Er sollte mit U 47 in die britische Flottenbasis Scapa Flow eindringen, ein Sonderauftrag, der einem Selbstmordkommando glich. Der Kriegshafen war massiv gesichert, bereits im Ersten Weltkrieg waren die deutschen U-Boote SMU 18 und SM UB 116 bei einer ähnlich gelagerten Unternehmung versenkt worden. Nach Priens Zusage, diese waghalsige Mission zu übernehmen, wurde die Nacht vom 13. auf den 14. Oktober 1939 als Angriffstermin festgelegt. Am 8. Oktober legte U 47 aus Kiel ab und trat die rund 1.100 Kilometer lange Feindfahrt an. Priens Husarenstreich auf Scapa Flow konnte nur gelingen, wenn er und seine Besatzung allen Widrigkeiten – versenkte Blockschiffe, Netzsperren, Patrouillenboote, helle Polarnacht – trotzen und den waghalsigen Angriff in Überwasserfahrt vollführen würden…

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