Originalband – Heft 295

Beschreibung

eit zwei Tagen lagen die Divisionen der Heeresgruppe Mitte in den dichten Wäldern an der deutsch-sowjetischen Demarka­tionslinie. Der Angriffsplan gegen die Sowjetunion teilte die Frontlinie von der Ostsee bis zum Schwarzen Meer in drei Abschnitte. Die Heeresgruppe Nord sollte mit zwei Armeen und einer Panzergruppe aus dem Raum Ostpreußen über die Memel in Richtung Leningrad vorstoßen. Die Heeresgruppe Mitte stellte mit ihren zwei Armeen und zwei Panzergruppen den stärksten Großverband. Das erste Ziel dieser Kräftegruppierung war die Vernichtung der im Dreieck Brest–Wilna–Smolensk aufgefahrenen sowjetischen Panzerdivisionen und motorisierten Brigaden.

Die Heeresgruppe Süd hatte mit ihren drei Armeen und einer Panzergruppe die in Galizien und der Westukraine stehenden russischen Truppenverbände auszuschalten, die Dnjepr-Übergänge zu sichern und anschließend auf Kiew vorzustoßen.

Um 3.15 Uhr am Morgen des 22. Juni 1941 begann entlang der 1.600 Kilometer langen Front das Vorbereitungsfeuer der Artillerie für den Feldzug. Teil der Heeresgruppe Mitte war das XXIV. Panzer-Korps (zu diesem frühen Zeitpunkt noch XXIV.  Armee-Korps mot.). Die ihm unterstellte 3. Panzer-Division (PD) sollte die südlich von Brest-Litowsk liegende Kodener Brücke über den Bug im Handstreich nehmen und im Anschluß daran in Richtung des Verkehrsknotenpunktes Kobrin vorstoßen, um die über den Fluß Muchawiez führende Straßenbrücke für den weiteren Vormarsch zu sichern. Sobald dieses erste Tagesziel erreicht war, sah der Plan vor, weiter in Richtung Bereza–Kartuska vorzugehen und danach bei Bobruisk die Beresina zu erreichen. Ein Auftrag, der die Kradschützen der 3. PD – weit vor der Hauptmacht fahrend – in wenigen Tagen Hunderte Kilometer tief in feindbesetztes Land führte. Oft auf sich allein gestellt, mußten die Kradschützen Orte säubern, aufklären, dem Gegner nachsetzen, bis ihnen eine brennende Brücke die Weiterfahrt verwehrte.

Aber die Brücke wird genommen, lesen Sie, wie…