Marine – Heft 63

Beschreibung

Im April 1939 wechselte der junge Leutnant Georg Lassen zur U-Boot-Waffe. Nach der Ausbildung kam er am 17. August 1939 als I. Wachoffizier auf U 29, das von Kapitänleutnant Otto Schuhart kommandiert wurde. Bereits auf der ersten Feindfahrt konnte das Boot vom Typ VII A drei Handelsschiffe und am 17. September 1939 den britischen Flugzeugträger „Courageous“ versenken. Nach der Rückkehr erhielt Lassen am 26. September das Eiserne Kreuz 2. Klasse und am 1. Oktober folgte seine Beförderung zum Oberleutnant zur See. Nach der fünften Fahrt wurde Lassen am 18. Juli 1940 das Eiserne Kreuz 1. Klasse verliehen. Nach acht Unternehmungen, auf denen U 29 insgesamt 13 Schiffe versenken konnte, übernahm Lassen am 3. Januar 1941 das Kommando. Das Boot gehörte nun zur 24. U-Flottille, die rein zur Ausbildung diente, so daß Lassen in Anerkennung seiner vorherigen Leistungen mit dem Kommando über U 160 belohnt wurde. Am 16. Oktober 1941 stellte er mit seiner Mannschaft das neue U-Boot vom Typ IX C in Dienst und erprobte es ausgiebig in der Einfahrtzeit im Rahmen der 4. U-Boot-Flottille in Stettin.

Seit dem 1. März gehörte U 160 als Frontboot der 10. U-Boot-Flottille mit Sitz im Kriegshafen Lorient an.

Auf fünf Feindfahrten versenkte U 160 26 Schiffe mit 156.079 Bruttoregistertonnen (BRT) und beschädigte fünf weitere Schiffe mit 34.419 BRT, ehe das U-Boot am 14. Juli 1943 im Mittelatlantik durch US-amerikanische Flugzeuge versenkt wurde und die gesamte Mannschaft mit in den Tod nahm.

Zu diesem Zeitpunkt war U-Boot-Kommandant Lassen, inzwischen Kapitänleutnant und Eichenlaubträger, bereits als Taktiklehrer und Chef der Offizierskompanie an der 1. Unterseeboots-Lehr-Division in Pillau eingesetzt, wo er dem tödlichen Schicksal seiner ehemaligen Crew entging.

Doch zuvor hatten Lassen und die Mannschaft von U 160 in waghalsigen Feindfahren bereits ihr seemännisches und kriegstaktisches Geschick bewiesen. „Gefangen in 200 Metern Tiefe“ widmet sich den ersten beiden Feindfahrten. Das Boot operierte bei seiner ersten Unternehmung im Nordatlantik, vor der Ostküste der USA, bei Kap Hatteras und Kap Lookout, sowie vor Norfolk, ehe es in den Heimathafen Lorient zurückkehrte. Auf der zweiten Feindfahrt hieß das Ziel erneut Nordatlantik, aber auch in der Karibik und südöstlich von Trinidad operierten Lassens Männer. Und diese zwei Unternehmungen machten aus der Crew eine eingeschworene Gemeinschaft unter Georg Lassen, der sich spätestens jetzt als U-Boot-As einen Namen machte.