Großband Heft 110

Beschreibung

Bei der Mobilmachung für den Zweiten Weltkrieg am 26. August 1939 wurde auch das frisch aufgestellte Infanterie-Regiment 151 in Alarmbereitschaft versetzt. Oberstleutnant Walter Melzer, bei Kriegsbeginn Kommandeur des Infanterie-Regiments 151, wurde der 61. Panzer-Division unterstellt und mit seinem Regiment an die Grenze zu Polen verlegt. Noch wollte keiner so recht an einen Krieg mit dem Nachbarn glauben, obwohl seit 1938 Forderungen bestanden, Danzig wieder an das Deutsche Reich anzuschließen, Deutschland eine exterritoriale Straße durch den polnischen Korridor zu gewähren und den Beitritt Polens zu dem von Deutschland dominierten, gegen die Sowjetunion gerichteten Antikom­intern-Pakt. Vorschläge, die Polen rundweg ablehnte.

Nachdem es Hitler gelungen war, mit Rußland einen Nichtangriffspakt zu schließen, konnten die Angriffspläne Richtung Osten in die Tat umgesetzt werden. Der Pakt machte die Sowjets zu deutschen Verbündeten in einem Konflikt, von dem zu befürchten war, daß er sich auf Frankreich und England, die mit Polen Garantieverträge abgeschlossen haben, ausdehnen würde.

Am 1. September überschritten 61 deutsche Divisionen die polnische Grenze. Die Wehrmacht setzte in Polen auf einen schnellen Bewegungskrieg. Zahlenmäßig überlegen und technisch besser ausgestattet, gelang es der deutschen Armee, die polnischen Truppen binnen Tagen zum Rückzug zu zwingen. Großen Anteil daran hatten die Infanterie-Divisionen, die, kaum motorisiert, den Polen in nie dagewesenen Marschleistungen nachsetzten. Die Luftwaffe und das Heer des Deutschen Reichs ergänzten sich im Angriff auf Polen taktisch geschickt und ermöglichten binnen zwei Wochen den Vorstoß bis nach Warschau.

Das an diesen Kämpfen beteiligte Infanterie-Regiment 151 mußte sich in kürzester Zeit zusammenfinden, die „alten Hasen“ sich der jüngeren, neu eingezogenen Soldaten annehmen, die einen Krieg noch für eine Art Spiel nach den Regeln des Kasernenhofes hielten. Spätestens als das Regiment die ersten Toten vor der Mlawa-Linie zu beklagen hat, wird auch den unerfahrenen Landsern klar, daß der Gegner sich sehr wohl zu wehren weiß…