Grossband – Heft 108

Beschreibung

Nachdem Italien im September 1943 durch einen gesonderten Waffenstillstand mit den Alliierten aus dem bisherigen Bündnis mit Deutschland ausgeschieden war, verschärfte sich für die Wehrmachtverbände im Mittelmeerraum die ohnehin schon prekäre Lage. Als erste Maßnahme wurde deshalb das Unternehmen „Achse“ realisiert, die Entwaffnung der italienischen Streitkräfte. Unter Ausnutzung der neu geschaffenen Situation hatte Italien britischen Truppenkontingenten Zutritt in die Ägäis gewährt und der britische Gegner bereits Ägäis-Inseln wie Kos, Leros, Samos und weitere besetzt, um die dort befindlichen italienischen Verbände in ihrem Widerstand gegen die Deutschen zu bestärken. Leros war von großem militärischen Interesse. Schon 1912 hatten die Italiener Leros in ihren Besitz genommen und nutzten den größten Naturhafen in der Ägäis in Lakki als Marine­basis. Im Verlauf dieser Aktionen war vor allem diese Insel zu einem waffenstarrenden alliierten Stützpunkt ausgebaut worden, was wiederum eine deutsche Re­aktion in Gestalt eines Landungsunternehmens auslöste. Die Rück­eroberung der ägäischen Inseln war also nötig, um den Alliierten die Möglichkeit eines Stützpunktes in dieser Region zu verwehren.

Mit dieser Aufgabe wurde General Müller, der Kommandeur der 22. Infanterie-Division, am 24. September 1943 beauftragt. Zu der von der 22. ID zusammengestellten Kampfgruppe gehörten folgende Einheiten: II./IR 16 (Major Aschoff), II./IR 65 (Major Sylvester von Saldern), das 2./  Pionierbataillon 22, 2./Fla 22, 3./AR 22 mit Leichtgeschützen und die 4./AR 22 mit der Gebirgskompanie 15.

Zudem wurden das I./Fallschirmjäger-Regiment 2 unter Hauptmann Martin Kühne, zwei Kompanien des Sonderverbandes „Brandenburg“ – die 1./Küstenjägerkompanie unter Hauptmann Armin Kuhlmann und die Fallschirmjägerkompanie 15./Jäger-Regiment 4 „Brandenburg“ –, die Landungs-Pionier-Kompanie 780 unter Oberleutnant Josef Bunte, das III./GR 440 unter Hauptmann Dörr, das III./R 1 „Brandenburg“ ­ unter Hauptmann Gustav Froböse und das II./Landwehrjäger-Regiment 22 in die Ägäis kommandiert.

Am 3. Oktober 1943 war Kos wieder in deutscher Hand, am 7. Oktober wurde die Insel Kalymnos kampflos genommen. Am 12. November 1943 begann der deutsche Angriff auf Leros: Tiefflieger und Zerstörer bombardierten die Insel, an mehreren Strandabschnitten der Insel gingen die über See eingeschifften Landser an Land und begannen den Sturm auf die britischen Stellungen. Obwohl fünf Tage genügten, um eine Kapitulation des Gegners zu erzwingen, wird im vorliegenden Band ausgiebig geschildert, wie blutig und erbittert die Kämpfe an Land, aus der Luft und von der See aus waren, um eine nur 14 Kilometer lange Insel zu erobern.