Flieger – Heft 92

 3.75

Die Steuer wird auf Ihrer beigelegten Rechnung ausgewiesen.

K. Kollatz

„Die lange Strecke“

Reichsverteidigung 1944: Die Nachtjagdverbände in schweren Luftkämpfen über Nürnberg

64 Seiten

 

Kategorie:

Beschreibung

Nach der Kapitulation am 8. Mai 1945 liegen deutsche Städte in Schutt und Asche; ob im Norden, Osten, Süden oder Westen, die Zerstörungen sind überall gleich. Zu den ersten Bombenabwürfen war es im Mai 1940 gekommen. Bereits in diesem Jahr richtete das britische Bomber Command über 100 Einsatzflüge gegen den Verschiebebahnhof Hamm. Ein Jahr später griff das britische Bomber Command erstmals auch Wohnviertel in westfälischen Städten gezielt an. Vor allem in Dortmund, Münster und Bielefeld entstanden umfangreiche Zerstörungen. Mit der Ernennung von Arthur Harris – „Bomber-Harris“ – zum Befehlshaber des britischen Bomber Command im Februar 1942 nahmen die gezielten Angriffe auf die Zivilbevölkerung zu. Erstes Opfer von massierten Flächenbombardements war am 29. März 1942 Lübeck. Einen Monat später folgte Rostock, und Ende Mai 1942 flog die Royal Air Force mit 1.046 Bombern den ersten „1.000-Bomber-Schlag“ des Kriegs gegen Köln, wo 474 Menschen starben. Der Bombardierung Hamburgs im Juli 1943 durch über 2.200 britische Maschinen fielen über 30.000 Menschen zum Opfer. Berlin war ab November 1943 massiven Luftangriffen ausgesetzt, im Februar 1945 erlebte die Stadt ihre schwersten Angriffe mit Tausenden Toten. Die größten Menschenverluste verursachte die von Harris angeordnete und militärisch völlig sinnlose Bombardierung Dresdens am 13./14. Februar 1945. Über 100.000 Menschen starben in der mit Flüchtlingen überfüllten Stadt. Aber nicht nur die Royal Air Force versuchte, mit ihren Luftangriffen die deutsche Bevölkerung zu demoralisieren, ab 1943 erfuhren die Bombardierungen deutscher Städte durch die Präzisionsangriffe amerikanischer Langstreckenbomber bei Tag, die sich mit den britischen Flächenbombardements bei Nacht abwechselten, eine Steigerung. Die Angriffe der viermotorigen „Fliegenden Festungen“ vom Typ Boeing B 17 und B 24 stießen auf keine nennenswerte Gegenwehr der Flugabwehr oder deutscher Jagdflugzeuge. Die deutsche Luftwaffe konnte einer Armada von über 120.000 produzierten Kampfflugzeugen allein in den USA in den Jahren 1943/44 nicht mehr viel entgegensetzen, der Krieg zuvor hatte für enorme Verluste – materiell und personell – bei den deutschen Fliegern gesorgt.

Im Herbst 1944 steigerte sich das Bombardement erneut, die „Schlacht an der Ruhr“ ist nur einer von zahlreichen Luftangriffen, die in die Geschichte des Zweiten Weltkrieges eingegangen sind, ebenso wie „Die lange Strecke“, ein Angriff mit Ziel Nürnberg, der 450 Kilometer im Geradeausflug quer von ­Westen nach Osten durch Belgien und Deutschland führte. Dieser Flug führte an zahlreichen Flieger-Stützpunkten vorbei, die alle in Alarmbereitschaft gesetzt wurden, nachdem dieser Bomberstrom vom Radar erfaßt worden war. Die Nachtjäger stiegen noch einmal auf, zu einer letzten erfolgreichen Jagd…

 

Zusätzliche Informationen

Gewicht 56 g
Author: admin