Doppelband – Heft 138

 4.45

D. Hasslinger

Todesfalle Bunker

Rußlandfeldzug 1941: Die 100. leichte Infanterie-Division durchbricht im Juli die Stalin-Linie bei Golodki

128 Seiten

Beschreibung

Ende der ersten Juliwoche des Jahres 1941 stand die deutsche Heeresgruppe Süd vor der sogenannten Stalin-Linie. Diese stark mit Bunkern und Feldbefestigungen aller Art angelegte Verteidigungs­linie entlang der alten polnisch-sowjetischen Grenze sollte den deutschen Vormarsch zum Stillstand bringen, um den zurückflutenden sowjetischen Verbänden Zeit zu verschaffen, sich neu zu formieren. Die Verteidigungslinie war an verschiedenen Schwerpunkten wie Flußübergängen, Straßenkreuzungen, Ortschaften und großen Wäldern besonders stark befestigt und oft über mehrere Kilometer tief.Die deutsche 17. Armee hatte in der zweiten Juliwoche ebenfalls das feindliche Stellungssystem erreicht.

Am 12. Juli standen die ersten Spähtrupps der im Verband des LII. Armee-Korps (AK) kämpfenden 100. leichten Infanterie-Division (le. ID) an den äußersten Befestigungen der im Raum von Koserowka und Morimont weiter nach Südosten verlaufenden Befestigungslinie. Es wurden dabei Panzergräben, zwei bis drei Reihen Drahtsperren und erste auch aus Beton errichtete Bunker festgestellt. Anhand von Überläuferaussagen und dem Abhören sowjetischer Funksprüche war bekannt, daß man auf die Stalin-Linie gestoßen war. Beim gegenüberliegenden sowjetischen Gegner handelte es sich um die sowjetische 12. Armee und das 38. Schützenkorps.

Bis zum Abend des 13. Juli ergab sich ein deutliches Bild über den Verlauf der russischen Stellungen, wenngleich die Tiefe des Verteidigungswerks unbekannt war. Die Vorbereitungen für den Durchbruch verliefen im Abschnitt der 100. le. ID auf Hochtouren.

Im Laufe des Tages fuhr die durch weitere Batterien aus der Korps­reserve verstärkte Artillerie auf und schoß sich auf die erkannten feind­lichen Stellungsbereiche ein. Am 14. Juli wurden die Vor­bereitungen für den Angriff abgeschlossen. Alles war bereit und wartete nur noch auf den Befehl der Armee…

Die 100. leichte Infanterie-Division sollte sich den Weg durch die Stalin-Linie von Borschtschi nach Golodki erkämpfen. Aufklärungsergebnisse über die Anzahl der Bunkerstellungen gab es nicht, aber die Führung ging davon aus, ähnliche Verhältnisse vorzufinden wie beim Durchstoß durch die Maginot-Linie in Frankreich. Das war aber nicht so; die Russen hatten mehrere Sicherungslinien, die tief gestaffelt waren, und alle einzeln angegangen werden mußten. Aber wie grausam der Krieg zuschlagen konnte, zeigte sich bei der Einnahme der zahlreich vorgefundenen russischen Betonbunker. Flammpanzer und gewaltige Sprengladungen waren nötig, um den russischen Widerstand in den Bollwerken zu brechen.

Zusätzliche Informationen

Gewicht 80 g
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