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A. Buchner
Das einsame Sterben
Kuban-Brückenkopf 1943: Die 4. Gebirgs- und die 73. Infanterie-Division halten ihre Stellungen
128 Seiten
Beschreibung
Kuban-Brückenkopf 1943 – das war ein eiserner Ring, und seine einzelnen Kettenglieder hießen: Lagunen, der Fluß Kuban und Sümpfe, Moldawanskoje, Krymskaja, Höhe 114,1, Noworossijsk und Myschako-Berg; das hieß wochen- und monatelange schwerste Kämpfe in Wasser und Sumpf, in Wald, Dickichten und Bergen, bis neue und größere Schlachten jene weit unten am südlichsten Ende der Ostfront zu überschatten begannen. Was den Kuban-Brückenkopf so einzigartig machte, das war die ungewöhnliche Härte der Kämpfe, die räumlich enge Begrenzung bei einem Frontbogen von kaum 120 Kilometern Länge, die Schwierigkeiten des so stark unterschiedlichen Geländes, die ständige Rückenbedrohung von See her und der stets bedrohte Nachschubweg über die Meerenge von Kertsch.
Als durch die russische Winteroffensive 1942/43 die Sowjets sich in breitem Strom nach Westen ergossen, zeichnete sich die Einschließung und völlige Vernichtung der noch 800 Kilometer tief im Kaukasus aushaltenden 1. Panzer-Armee und der 17. Armee ab. Um dieser tödlichen Gefahr zu entgehen, begann eine allgemeine Rückzugsbewegung. Während die 1. Panzer-Armee das offengehaltene Tor bei Rostow über den Unterlauf des Don gewann, schwenkten die Divisionen der 17. Armee in einem weiten Bogen mit Drehpunkt bei Noworossijsk nach Westen ein. Sie sollten über die Taman-Halbinsel und die Meerenge von Kertsch die Krim erreichen. In Eilmärschen, immer in Gefahr, vom Gegner überflügelt oder abgeschnitten zu werden, ständig Widerstand leistend, rückten die einzelnen, geschwächten Verbände und Kampfgruppen, von allen Seiten kommend, immer näher zusammen. So begann sich eine Brückenkopfstellung am Unterlauf des Kuban abzuzeichnen. Sie war vorerst als Rückhalt für die Nachhuten gedacht, die einen ungestörten Abzug und Abfluß der Masse der Divisionen zur Krim gewährleisten sollten. Anfang April rückten die letzten deutschen Truppen in den gebildeten Brückenkopf ein. Dann wurde der schon begonnene Abtransport gestoppt und der Befehl zur Verteidigung der neuen Front gegeben.
Bis Mitte Oktober mußten alle hier kämpfenden Verbände aushalten und verteidigen, in Warenikowskaja, vor Krymskaja, bei Nischni-Bakanskaja, gegen den Mysmako-Berg und in Noworossijsk. Die Kompanien schmolzen wie Schnee in der Sonne dahin. Nachschub kam nur stockend heran. Pausenlos hielten die Kämpfe die Landser in Atem.
Es mögen zehn oder 15 Mann aus den Gefechtsstärken der Kompanien gewesen sein, die nach sechs Monaten den Brückenkopf verlassen konnten. Von diesem „einsamen Sterben“ erzählt nachstehender Tatsachenbericht, der sich auf authentische Unterlagen stützt.
Zusätzliche Informationen
Gewicht | 80 g |
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