Soldaten – Heft 64

 3.75

K. Kollatz

Hauptmann Johannes Bölter

Der „Tiger“-Kommandant in der schweren Panzer-Abteilung 502 vernichtet in Rußland 139 Panzerfahrzeuge

64 Seiten

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Beschreibung

Johannes Bölter wurde am 19. Februar 1915 als Sohn eines Maschinisten in Mülheim-Ruhr geboren. Am 1. April 1933 trat er als Freiwilliger in die 3. Schwadron des Reiter-Regiments 10 in Züllichau ein. Er wollte Berufssoldat werden. Ein Jahr darauf kam er zur Aufklärungs-Abteilung 4 nach Leipzig und wurde hier an einem der ersten deutschen Panzerspähwagen ausgebildet. Wieder ein Jahr später versetzte man Bölter zur 8. Kompanie des Panzer-Regiments (PR) 1 der 1. Panzer-Division (PD). Hier erhielt er am 1. August 1935 die Beförderung zum Unteroffizier. Damit war Johannes „Hans“ Bölter einer der ersten Soldaten der neuen deutschen Panzerwaffe.

Als der Polenfeldzug ausbrach, war er bereits Feldwebel und zog mit seiner Kompanie in den Krieg. Als einziger Unterführer führte Feldwebel Bölter einen schweren Zug Panzer IV. Mit dem Eisernen Kreuz 2. Klasse ausgezeichnet, machte er im Westfeldzug den Panzerraid der 1. PD durch Frankreich mit. Für die Bunkerbekämpfung erhielt er das Eiserne Kreuz 1. Klasse. Diese Auszeichnung war zugleich für die von ihm während der Panzerschlacht südlich Orleans abgeschossenen sieben französischen Panzer verliehen worden. Zudem erhielt er das Panzerkampfabzeichen in Silber und das Verwundetenabzeichen in Schwarz.

Mit Beginn des Rußlandfeldzuges fuhr Bölter, seit dem 1. Oktober 1940 Oberfeldwebel, mit seinem Panzer IV erste Einsätze. Der Vormarsch brachte ihn bis wenige Kilometer vor Leningrad. Bei einer Erkundung außerhalb seines Panzers verwundet, mußte er in ein Heimatlazarett. Nach seiner Genesung kehrte Bölter zur Ersatzabteilung des PR 1 nach Erfurt zurück. Dort übernahm er den Fahnenjunkerzug zur Ausbildung. Im Spätherbst 1942 meldete er sich wieder an die Front. Im Januar 1943 stieß er zur 1. Kompanie der schweren Panzer-Versuchsabteilung 502 nach Leningrad. Hier stieg er zunächst in einen Panzer III ein und errang auch damit Erfolge. Kurz vor Beginn der 2. Ladogasee-Schlacht erhielt er einen „Tiger“. Und mit diesem Panzer schrieb er ein Stück Militärgeschichte. 139 Feindpanzer fielen den Geschossen seiner 8,8-cm-Kampfwagenkanone zum Opfer; damit war er nach SS-Obersturmführer Michael Wittmann der erfolgreichste Panzerkommandant des Zweiten Weltkrieges. Für über 100 Panzerabschüsse wurde ihm am 10. September 1944 das Eichenlaub verliehen. Damit steht er hinter Kurt Knispel, Martin Schroif und Otto Carius auf Platz 4 der deutschen Panzer-Asse.

Zusätzliche Informationen

Gewicht 56 g
Author: admin