Originalband – Heft 170

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E. Nürnberger

Die letzte Kompanie

Moskauer Angriffsoperation: Die Wehrmacht trotzt der sowjetischen Großoffensive im Januar 1942

64 Seiten

Beschreibung

Die ersten Wochen des Jahres 1942 begannen für die Heeresgruppe Mitte mit erbitterten Abwehrkämpfen und einem bis dahin noch nicht gekannten Rückzugsmanöver. Schon im Dezember 1941, als Stalin die große Gegenoffensive ausgelöst hatte, war der deutsche Angriff auf Moskau gescheitert. Hitlers „Halte-Befehl“ vom Dezember zeigte zunächst wenig Wirkung. An starre Verteidigungs­linien war angesichts des sowjetischen Drucks nicht zu denken. Zudem hatte sich der Personalbestand auf die Hälfte reduziert, der unerfahrene Troß mußte eingesetzt werden, und es stand nur noch wenig einsatzfähiges Material zur Verfügung.
Die sibirischen Einheiten trotzten den eisigen Minus-Temperaturen von unter 30 Grad, während die Landser der 4. Panzerarmee und der 9. Armee für den harten Winter nicht ausgerüstet waren.Die Wehrmacht schien Anfang Januar vor einer Katastrophe zu stehen. Die Russen griffen seit dem 4. Januar beiderseits der oberen Wolga an und versuchten die deutschen Verbände mit einer weit geführten Umfassungsbewegung zu vernichten.
Die 4. Panzerarmee und die 9. Armee wurden bis auf die Linie Gschatsk–Karmanowo–Rschew zurückgeschlagen, während gleichzeitig frische winterbewegliche Truppen der Sowjets die westlich Kalinin stehenden, nur noch schwachen deutschen Einheiten einfach überrannten. Der Befehl, „um jeden Fußbreit Boden mit letztem Einsatz zu kämpfen“, konnte nicht mehr eingehalten werden, die Armeen befürchteten, endgültig eingeschlossen zu werden oder aber in der Eiseskälte zu erfrieren. Es blieb nur noch ein Ausweg, um die nahende Katastrophe abzuwenden: Rückzug!
Die schwer angeschlagenen Einheiten mußten auf eine neue, noch anzulegende und verkürzte Winterstellung zurückgeführt werden. Eine Mammutaufgabe, die schon alleine wegen der arktischen Temperaturen kaum zu bewältigen war. Sie erforderte von jedem einzelnen Soldaten die Mobilisierung seiner letzten Kräfte. Besonders von jenen Landsern, die in diesen schweren Tagen und Wochen die letzten Männer am Feind waren: der Nachhut. Jenen meist namenlosen Soldaten, die mit ihren alltäglichen Taten dafür sorgten, daß die Absetzbewegungen nicht in einem völligen De­saster endeten…

 

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