Originalband – Heft 7

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H.  Schierlinger

Durchbruch an der Weichsel

Der Untergang einer deutschen Kompanie im Januar 1945

64 Seiten

 

Beschreibung

Nach der sowjetischen Sommeroffensive 1944 konnte die Frontlinie noch einmal außerhalb des Reichsgebietes östlich von Ostpreußen und entlang der Weichsel stabilisiert werden.

Ab Ende Dezember 1944 häuften sich die Anzeichen dafür, daß die Rote Armee sich für einen unmittelbar bevorstehenden Großangriff zu rüsten begann. Die täglich eingehenden Fotos der Luftaufklärung bestätigten eine auffällige Vermehrung der sowjetischen Artilleriestellungen in den Brückenköpfen Baranow und Pulawy. Ununterbrochen wurde von sowjetischen Baukommandos an der Anlage von Feuerstellungen für Großbatterien mit bis zu 80 Geschützen gearbeitet. Ein für die Russen nicht wirklich gefährliches Unterfangen, brauchten sie doch deutsche Luftangriffe zu diesem Zeitpunkt des Krieges kaum noch zu fürchten. Eingebrachte Gefangene oder Überläufer bestätigten des weiteren die Annahme, daß ein Großangriff innerhalb der nächsten beiden Wochen bevorstehen würde. Überall entlang der Weichselfront wurde das Heranführen neuer Verbände festgestellt.

Anfang Januar belief sich das Kräfteverhältnis zwischen Angreifern und Verteidigern auf etwa 10 zu 1. Auf deutscher Seite konnte man wenig mehr tun, als den Ausbau der eigenen Stellungen weiter voranzutreiben. Die zur Abwehr der russischen Dampfwalze so sehr benötigten kampfstarken Panzer-Divisionen waren in den Westen abgezogen worden, um dort in der Ardennenoffensive eingesetzt zu werden. Nach Scheitern der Offensive im Westen wurden dann die noch kampfkräftigsten Verbände – anstatt zur Verstärkung der Weichselfront – nach Ungarn beordert, wo Hitler eine weitere Angriffsoperation geplant hatte.

Auf sowjetischer Seite hingegen herrschte im sechsten Kriegsjahr kein Mangel – weder an Material, noch an Menschen. Angesichts dieser totalen Überlegenheit brauchte auf russischer Seite keinerlei Wert mehr auf den Überraschungsmoment gelegt zu werden. Seit Wochen war den deutschen Stellen bekannt, was sich auf sowjetischer Seite tat, ohne etwas dagegen unternehmen zu können. In den Brückenköpfen von Baranow, Pulawy und Magnuszew war der Kräfteunterschied zwischen Verteidigern und Angreifern so gravierend, daß man sich deutscherseits keinerlei Illusionen hingab. Für Gegenangriffe oder das Abriegeln eines Durchbruches waren kein Mensch und kein Material vorhanden. Am 12. Januar war es dann soweit. Die 1. Ukrainische Front unter dem Befehl von Marschall Konjew trat nach mehrstündigem Trommelfeuer aus ihren Bereitstellungen im Brückenkopf Baranow zum Sturm auf die deutschen Stellungen an. Zusammen verfügte Konjew über 60 Schützendivisionen und acht Panzerkorps. Alleine in diesem Abschnitt trommelten 250 russische Batterien auf die deutschen Stellungen ein und hinterließen schon in den ersten Minuten nach Feuereröffnung ein Chaos der Vernichtung und des Todes. Die 4. Panzerarmee hatte der Übermacht der Sowjets nichts entgegenzusetzen. Ihre Stellungen brachen in sich zusammen wie ein Kartenhaus.

Zusätzliche Informationen

Gewicht 50 g
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