Soldaten – Heft 18

Beschreibung

Der am 18. Januar 1908 in Helmsdorf/Schlesien geborene Willy Jähde trat nach seiner Schulzeit in der lausitzer Stadt Forst und der abgelegten Reifeprüfung im Jahr 1927 in die Reichswehr ein. Seine Dienstzeit absolvierte er bei der 2. Kompanie der 6. (preußischen) Kraftfahrabteilung in Hannover. Nach dem Besuch der Kriegsschule in Dresden folgte seine Beförderung zum Leutnant. In den Vorkriegsjahren war er als Nachrichtenoffizier in Breslau tätig und wurde am 1. Oktober 1936 zum Oberleutnant befördert. In der Beurteilung seiner Vorgesetzten heißt es, Jähde sei ein intelligenter, führungsstarker und durchsetzungsfähiger Soldat, der Untergebenen stets gerecht und vorbildlich gegenübertrete.
Im Jahr 1938 erhielt Jähde – inzwischen Oberleutnant – die Kommandierung zur Panzer-Abteilung 66 nach Eisenach, wo er als Chef der 3. Kompanie eingesetzt wurde. Im Herbst 1938 wurde Jähdes Panzer-Abteilung 66 dann in die 2. leichte Division eingegliedert. Die in Gera aufgestellte Division unter dem Kommando von Generalmajor Georg Stumme war dem Wehrkreis IX. zugeordnet, noch im Jahr 1938 begannen intensive Aus- und ­Fortbildungskurse für die Männer der Panzer-Abteilung 66. Der 2. leichten Division war nur eine Panzerabteilung zugeordnet, den Kern bildeten die zwei Kavallerie-Schützenregimenter 6 und 7, hierneben das Aufklärungs-Regiment (mot.) 7, das Artillerie-Regiment 78 sowie das Pionierbataillon 58.
Als sich im August 1939 die Wolken über Europa verdunkelten, polnische Aggressionen und Provokationen zunahmen, wurde auch Jähdes 3. Kompanie in Alarmbereitschaft versetzt. Dem XV. Armeekorps unterstellt, sollte der 31. August 1939 die erste Feuerprobe für Oberleutnant Willy Jähde bedeuten. Als Kommandeur der 3. Kompanie führte der junge Offizier seine Einheit ins Feld. Mit dem Führungspanzer „301“ stieß Willy Jähde am 1. September 1939 aus dem Raum Groß-Strehlitz/Oppeln über den Warthe-Pilica-Abschnitt auf Kielce vor. Der Feldzug gegen Polen hatte begonnen…