Originalband – Heft 296

Beschreibung

1939 – die Zeichen stehen auf Sturm. Die sogenannte Entspannungspolitik (Appeasement) der Westmächte war aufgegeben worden. Im März 1938 hatte Deutschland den Anschluß Österreichs erwirkt, im Oktober das Sudetenland besetzt, im März 1939 waren Wehrmachtsoldaten in die unabhängig gebliebenen Teile der Tschechoslowakei einmarschiert und hatten den Staat aufgelöst. Im August bezog die Wehrmacht Stellungen an der polnischen Grenze. Nach Abschluß des deutsch-sowjetischen Nichtangriffspakts wurde am 1. September der Befehl zum Einmarsch in Polen gegeben.

Der vorliegende Band erzählt von den ersten Tagen und Wochen nach dem Einmarsch in Polen. Der Protagonist dieser Erzählung, Feldwebel Hermann Neidhart, Gruppenführer in einer Infanterie-Kompanie, zieht mit seinen jungen Kameraden des II. Bataillons in den Krieg. Das Infanterie-Regiment (IR) 55, der 17. Infanterie-Division unterstellt, gehörte zu den ersten Einheiten, die am Polenfeldzug teilnahmen. In seinen Reihen findet der Leser den Feldwebel wieder, der so gar nicht zu den euphorischen Landsern passen will, für die der Krieg nur eine kurze Episode in ihrem Leben darstellt, und der Sieg reine Formsache ist.

Neinhardt hatte schon am Ersten Weltkrieg teilgenommen, und kannte die Gefahren, die Grauen, die Kämpfe Mann gegen Mann, und die Verheerungen, die der Krieg hervorgebracht hatte. Wut und Enttäuschung hatten bei den Veteranen, die 1939 erneut in den Kampf zogen, tiefe Narben hinterlassen.

All das wollte Neinhardt nicht vergessen, sondern seine Erfahrungen weitergeben an die Jüngeren, die in den ersten Tagen des Polenfeldzuges von Kämpfen verschont geblieben waren und dem Krieg nicht die Aufmerksamkeit beimaßen, die unbedingt nötig war, um zu überleben. Für ihn war der Kriegsbeginn der Auftakt für Einsätze mit besonderen Aufgaben, die er tagebuchartig festhielt.

Das IR 55 stieß schnell durch Polen vor, weit voraus als Spitze der Division, dessen Einsatz maßgeblich dazu beitrug, die Polen an der Bzura zu binden. Auf dem Weg dorthin erlebten die Infanteristen des Regiments ihre Feuertaufe, die sie aus den Träumen eines unbekümmerten Landserdaseins riß…