Originalband – Heft 267

 3.25

O. Leitgeb

Krieg in der Stadt

Rußlandfeldzug 1942: Mit der 3. Infanterie-Division im Häuserkampf um Woronesch am Don

64 Seiten

Beschreibung

Kaum war der harte Winter 1914/42 vergangen, wurden im deutschen Oberkommando Pläne zum weiteren Vorstoß ausgearbeitet. Unter dem Decknamen „Operation Blau“ sollten deutsche Truppen vom Don aus Richtung Wolga vorstoßen und die erdölreichen Gebiete im Kaukasusraum erobern. Die dafür vorgesehenen Verbände – die 1. und 4. Panzer-Armee, die 6. und 17. Armee sowie Ver­bände der Verbündeten aus Rumänien, Italien und Ungarn – sollten das Gesetz des Handelns wieder an sich reißen. In einem ersten Schritt sollten mit Angriffsbeginn am 28. Juni 1942 Verbände der Heeresgruppe B, be­stehend aus der deutschen 2. Armee, der 4. Panzer-Armee und der ungarischen 2. Armee die Stadt Woronesch nehmen und dann mit der deutschen 6. Armee in einer Zangenbewegung große Teile der sowjetischen Armee westlich des Don bei Stary Oskol einkesseln und vernichten. Allerdings reagierte die sowjetische Führung ganz anders als erwartet. Die Sowjets stellten sich zu keiner Schlacht, sondern wichen vor den Verbänden der Wehrmacht nach Osten aus.

Am 30. Juni hatte die im Verbund mit der 4. Panzer-Armee angreifende 24. Panzer-Division (PD) schon über die Hälfte des Weges nach Woronesch zurückgelegt. Die Sowjets versuchten zwar, die durch­gebrochenen deutschen Verbände mit drei frisch herangeführten Panzerkorps aufzuhalten, aber vergeblich.

Nur wenig später traf die Nachricht ein, daß es der 24. PD gelungen sei, mit dem Schützen-Regiment 26 an einer Fährstelle über den Don zu setzen und einen ersten Brückenkopf zu bilden. Erste Vorausabteilungen stießen zum Verkehrsknotenpunkt Woronesch vor.

Zur gleichen Zeit war es der Division „Großdeutschland“ gelungen, die große, nach Woronesch führende Donbrücke bei Semiluki in ihre Hände zu bekommen, und weiter südlich begann die deutsche 16. Infanterie-Division, den Fluß zu überqueren.

Die Sowjets waren entschlossen, Woronesch nicht kampflos aufzugeben. Die russische Südwestfront ließ Verstärkungen zuführen – neun Schützendivisionen, vier Schützenbrigaden, sieben Panzerbrigaden und zwei Panzerabwehrbrigaden. Die in Wjasma zu Abwehrkämpfen eingesetzte 3. Infanterie-Divison wurde daraufhin der Heeresgruppe B zugeführt und zur Einnahme Woroneschs befohlen. In die Stadt eindringen konnten die Infanteristen, einnehmen konnten sie sie nicht. „Häuserkampf“ hieß es fortan, ein blutiges Gemetzel um jedes Haus, jede Straße. Ein Krieg, der keine Sieger kennt…

Zusätzliche Informationen

Gewicht 56 g
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