Originalband – Heft 245

Beschreibung

Nachdem die Halbinsel Krim von deutschen Truppen im Herbst 1941 erobert worden war, blieb den Sowjets nurmehr ein Fleck, an den sie sich krallen konnten – Sewastopol. Dorthin hatten sich die zerschlagenen Einheiten der zurückflutenden Sowjetdivisionen geflüchtet. Diese äußerst stark ausgebaute Seefestung sollte noch vor Jahreswechsel von General Mansteins 11. Armee endgültig genommen werden. Um dieses Ziel zu erreichen, wurden Anfang Dezember 1941 die auf der Halbinsel Kertsch stehenden Regimenter der 170. Infanterie-Division (ID) herausgezogen und in Richtung Sewastopol in Marsch gesetzt. Kurz zuvor war auch die 73. ID von der Halbinsel Kertsch abgezogen worden, um im Verband der 1. Panzerarmee bei Rostow eingesetzt zu werden. Auf der Halbinsel blieb somit lediglich die 46. ID. Dieser einen Division fiel die Aufgabe zu, den gesamten Küstenabschnitt der Halbinsel zu sichern und notfalls gegen feindliche Landungsversuche zu verteidigen. Die Folge war, daß die von der 46. ID zu sichernde etwa einhundertachtzig Kilometer lange Frontlinie nur lückenhaft überwacht und unzureichend verteidigt werden konnte. Manstein nahm dieses Risiko in Kauf. Sein oberstes Ziel bestand in der Einnahme von Sewastopol, und dafür mußten Risiken eingegangen werden.

Am 26. Dezember 1941 griffen die Sowjets tatsächlich die Halbinsel an. In den anschließenden schweren Kämpfen blieb der 46. ID nichts weiter, als sich nach und nach von der Halbinsel zurückzuziehen, wollte sie nicht abgeschnitten und aufgerieben werden. Letztlich gelang es in letzter Minute, unter Heranführen des IR 213 der 73. ID und von Teilen des rumänischen Gebirgskorps, eine neue Front aufzubauen und weitere Landungsversuche im Raum Feodosia zurückzuschlagen. Dennoch war der größte Teil der Halbinsel an die Sowjets zurückgefallen. Um das zu ändern, traten unter dem Tarnnamen Unternehmen „Trappenjagd“ am 8. Mai 1942 das XXX. und das XXXXII. AK zum Angriff an. Die zum XXXXII. AK gehörende 46. ID hatte lediglich die Aufgabe, den vor ihr stehenden Gegner durch starke Stoßtrupptätigkeit und Scheinangriffe zu binden, um auf diese Weise zu verhindern, daß der Feind von diesem Abschnitt Truppen abziehen und sie dem Stoßkeil des XXX. AK entgegenwerfen konnte, das die 51. sowjetische Armee im Zusammenwirken mit der 22. Panzer-Division auf der Halbinsel einkesseln sollte.

Die 46. ID wurde auf das Fort Jenikale, Übersetzpunkt für die russische Armee auf die Kaman-Halbinsel, bei Kertsch angesetzt, das nach einem Vorbereitungsfeuer eigentlich sturmreif geschossen sein sollte…