Originalband – Heft 216

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M. Wallrapp

Der Stachel im Fleisch

Die Einnahme des Brückenkopfes Modlin 1944 scheitert am Durchhaltewillen der 73. Infanterie-Division

64 Seiten

Beschreibung

Am 22. Juni 1944 war aus dem Raum Witebsk–Smolensk–Rogatschew heraus die große sowjetische Sommeroffensive gegen die deutsche Heeresgruppe Mitte losgebrochen. Die 1., 2. und 3. Weißrussische Front sowie die 1. Baltische Front begannen mit einer ungeheuren Übermacht gegen die weit unterlegenen Verbände der Heeresgruppe Mitte vorzurücken. In nur wenigen Tagen waren die deutschen Linien weit aufgerissen, und es befanden sich bereits große Teile der deutschen Front in Auflösung. In den folgenden Wochen wurde die Heeresgruppe beinahe vollkommen zerschlagen. Nur fünf Wochen lang brauchten die sowjetischen Verbände, um siebenhundert Kilometer weit nach Westen bis an die Weichsel südlich von Warschau vorzurücken.

Im Laufe des Monats September setzte vor der Weichsel ein allmähliches Abflauen der Kämpfe ein. Obwohl die Sowjets im Oktober die Grenze Ostpreußens umfaßt und deutschen Boden bis auf 40 Kilometer Tiefe in ihre Hände gebracht hatten, hielt die deutsche Wehrmacht stand. Es war auf deutscher Seite möglich gewesen, eine zusammenhängende, wenn auch noch fragile Frontlinie herzustellen. Diese führte vom Kurischen Haff im Norden entlang der ostpreußischen Grenze zum Narew, dem sie bis zu dessen Einmündung in die Weichsel und daran angelehnt folgte. Bis in den November hinein versuchten die Sowjets entlang der sich langsam stabilisierenden Front weitere Durchbrüche zu erzielen, scheiterten aber immer wieder am deutschen Widerstand.

Südlich Warschau hatten die Sowjets allerdings schon im Sommer zwei größere Brückenköpfe auf dem Westufer der Weichsel erkämpfen können. Der eine lag unterhalb Warschaus bei Pulawy-Zwolen und der weitaus gefährlichere noch einmal einige Kilometer weiter südlich bei Baranow. Aus diesem Brückenkopf heraus begann die 1. Ukrainische Front (Konjew) mit ihrer letzten Winteroffensive am 12. Januar 1945, der sich zwei Tage später die 1. Weißrussische Front (Schukow) anschloß.

Allerdings gab es auch auf deutscher Seite noch einen Brückenkopf, der sich am Zusammenfluß des Narew und der Weichsel östlich der Festung Modlin befand. Dieser kleine deutsche Brückenkopf erwies sich als ein ständiger Stachel im Fleisch der russischen Führung und war daher auch immer wiederkehrenden Angriffsunternehmungen ausgesetzt. Trotz aller Bemühungen des Gegners, diesen kleinen Brückenkopf endgültig zu beseitigen, scheiterten alle seine Versuche an der Gegenwehr und dem Durchhaltewillen der Männer, die diesen Brückenkopf verteidigten. Auch die Angehörigen der 73. Infanterie-Division gaben den Brückenkopf bis zum Beginn der russischen Großoffensive nicht preis…

 

Zusätzliche Informationen

Gewicht 150 g
Author: admin