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T. Aigner
Der Sturm bricht los
Rumänien, August 1944: Die 79. Infanterie-Division in Abwehrkämpfen um Dorf und Schloß Stanca bei Jassy
64 Seiten
Beschreibung
August 1944: Die russische Offensive der 2. und 3. ukrainischen Front im Mittelabschnitt gegen die Heeresgruppe Südukraine hatte begonnen. Die ersten Meldungen nach Berlin sorgten für Beruhigung, Beobachter meldeten wochenlang „passives Verhalten des Feindes und laufenden Kräfteabzug“. Daß dieses Vorgehen der Roten Armee den eigentlichen Angriffspunkt verschleierte, ahnten die Deutschen nicht. Für den roten Blitzkrieg in Rumänien stellten sich 1,3 Millionen Russen bereit, die nicht im Norden, sondern im Süden angreifen würden. Die Front im Süden verlief zwischen den deutsch-rumänischen und den sowjetischen Verbänden vom Quellgebiet des Sereth an den Karpaten über den Sereth und den Pruth hinweg, an Jassy vorbei östlich Kischinew, entlang des Dnjestr bis zu dessen Mündung in das Schwarze Meer. Am 20. August 1944 standen die beiden sowjetischen Heeresgruppen bereit – der rote Sturm brach los.
Die im Verband der Kampfgruppe Mieth kämpfende 79. Infanterie-Division (ID) wurde nach schweren Abwehrkämpfen im Dnjepr-Bogen zur Einnahme der Schloßberghöhe Stanca und des gleichnamigen Dorfes ins nördlich gelegene Jassy kommandiert. Jassy und Kischinew waren das Einfallstor für die Rote Armee nach Rumänien. Die Region war daher der wichtigste Baustein in den Verteidigungslinien der Deutschen, nicht nur, um ein Durchstoßen des Gegeners zu verhindern; weite Abschnitte der Stellungen waren aufgrund der Geländeverhältnisse nahezu panzersicher. Des weiteren beherrschte man durch in die Hänge eingebaute Beobachtungsstellen das russische Hinterland viele Kilometer weit und bekam so auf deutscher Seite einen recht guten Einblick in die Vorgänge auf der anderen Seite der Front. Der Schloßberg galt als uneinnehmbar. Für die Russen wurde es daher ungleich schwerer, ihre Truppen hinter der Front ungesehen zu verschieben. Im Raum Jassy entwickelte sich in der Folgezeit ein Kleinkrieg, in dessen Verlauf der Russe die deutschen Stellungen mit starken Stoßtruppunternehmungen abtastete, um herauszufinden, wo er seine nächsten Angriffe ansetzen konnte. Einer der Brennpunkte in diesem Spiel der Kräfte war Schloß Stanca. Aber hier saßen die Landser in Stollen und Bunkern sicher, selbst vor dem größten Trommelfeuer der Kriegsgeschichte, wie es später einmal beschrieben werden sollte. Der Widerstand der Heeresgruppe Südkraine konnte so nicht gebrochen werden. Daß es den Russen dennoch gelang, binnen vier Tagen die Deutschen zu überrollen, lag nicht an der mangelnden Kampfkraft der 19 deutschen Infanterie-Divisionen, sondern zum einen am Haltebefehl Hitlers – ein Rückzug wurde nicht eingeleitet – und, viel gravierender, am Bündnisbruch der Rumänen am 23. August 1944. Eine Welle an Rotarmisten ergoß sich nach dem Rückzug der Rumänen auf einer 267 Kilometer breiten Lücke über die Deutschen, an deren Ende die Vernichtung der 79. Infanterie-Division stand.
Zusätzliche Informationen
Gewicht | 150 g |
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