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H.v. Rappenfeld
Nebel über der Eismeerfront
Juni 1941: Die Landser des Gebirgsjäger-Regiments 137 verteidigt den Brückenkopf an der Liza
64 Seiten
Beschreibung
Als das Unternehmen „Barbarossa“ im Juni 1941 begann, befand sich eines der strategisch wichtigsten Ziele im anlaufenden Feldzug gegen Rußland im äußersten Norden Europas. Es hieß Murmansk. Ein Ort, der zu diesem Zeitpunkt wohl kaum einem Soldaten der Wehrmacht bekannt war. Die Stadt Murmansk war Moskau, Leningrad, Kiew oder anderen großen Städte des riesigen Sowjetreiches an operativer Wichtigkeit gleichgesetzt. In den für das Unternehmen „Barbarossa“ zuständigen Planungsstäben hatte Murmansk genau dieselbe Bedeutung, wie es den anderen großen Städten oder Industrierevieren zugestanden wurde, obwohl die Stadt am Eismeer gerade einmal einhunderttausend Einwohner zählte.
Die strategische Bedeutung dieser Stadt gründete sich darauf, daß es hier aufgrund des Golfstromes einen ganzjährig eisfreien Hafen gab, und daß dort die Eisenbahnlinie – die Murmanbahn – von Moskau und Leningrad kommend endete. Operative Bedeutung hatte die dort endende Bahnlinie zunächst aus dem Gesichtspunkt heraus, daß die Sowjets über diese Eisenbahnverbindung schnell große Mengen an Truppen und Nachschubgüter hinauf in den äußersten Norden werfen konnten. Somit bestand für Deutschland die Gefahr, daß die Russen hier oben offensiv werden und die für die deutsche Kriegsführung so wichtigen Erz- und Nickelgruben erobern konnten. Das war der Hauptgrund, weshalb man Murmansk und der Murmanbahn so große Wichtigkeit zugestand.
Zu diesem Zeitpunkt ahnte das Oberkommando der Wehrmacht noch nicht, daß der Hafen und die Bahnstrecke schon bald nach Beginn des Feldzuges eine der wichtigsten Nachschubrouten für westliche Hilfslieferungen im Rahmen des US-amerikanischen Leih- und Pachtgesetzes an das stalinistische Regime werden sollte.
In den Operationsplänen wurde das Gebirgskorps „Norwegen“ dazu auserkoren, Murmansk und den dortigen Bahnhof in den Anfangstagen des Rußlandfeldzugs in Besitz zu nehmen, um so die Sowjets von einem zu befürchtenden Schlag gegen die für die weitere Kriegsführung so wichtigen Erzgruben abzuhalten. Der letztendlich ausgearbeitete Angriffsplan sah vor, daß das von General Dietl befehligte Gebirgskorps „Norwegen“ mit der 2. und 3. Gebirgs-Division von Petsamo aus auf Murmansk antreten sollte. Das XXXVI. Armeekorps (General der Infanterie Hans Feige) sollte mit weiteren zwei Divisionen dreihundertfünfzig Kilometer weiter südlich über Salla auf Kandalakscha vorgehen und in diesem Gebiet die Bahnlinie unterbrechen. Noch einmal einhunderfünfzig Kilometer südlich würde das finnische III. Armeekorps mit zwei Divisionen auf Louchi vorstoßen, um auch dort die Bahnlinie in Besitz zu nehmen. Drei Angriffsbewegungen an weit auseinander liegenden Punkten. Der Schwerpunkt aber lag mit Murmansk beim Gebirgskorps „Norwegen“…
Zusätzliche Informationen
Gewicht | 150 g |
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