Originalband – Heft 256

Beschreibung

Am Morgen des 1. September 1939 um 4.45 Uhr nahm das alte deutsche Linienschiff „Schleswig-Holstein“ die noch im dichten Morgendunst liegende polnische Enklave Westerplatte bei Danzig unter heftigen Beschuß. Der erste Schuß des Zweiten Weltkrieges war damit abgefeuert. Gleichzeitig traten deutsche Verbände auf einer Gesamtlänge von 1.500 Kilometern zum Angriff an.

Für den „Fall Weiß“ waren sechs Panzerdivisionen, vier motorisierte Divisionen, vier leichte Divisionen, drei Gebirgsdivisionen und 37 Infanteriedivisionen aufgeboten. 3.195 Panzerkampfwagen nahmen an diesem Feldzug teil. Beteiligt an der Offensive waren die Heeresgruppe Nord unter dem Befehl von Generaloberst Fedor von Bock mit der 3. Armee und der 4. Armee sowie Heeresgruppe Süd unter dem Befehl von Generaloberst Gerd von Rundstedt mit der 8., der 10. und der 14. Armee. Unterstützt wurden die Bodentruppen durch die Luftflotte 1 (General der Flieger Albert Kesselring) und die Luftflotte 4 (General der Flieger Alexander Löhr) mit zusammen 1.538 einsatzbereiten Flugzeugen.

Bereits eine Woche später stand das deutsche Militär kurz vor Warschau. Ein Begriff wurde geboren, der heute für die erfolgreichen deutschen Angriffe der Jahre 1939 bis 1941 steht: „Blitzkrieg!“

Hohe Effektivität und Bündelung der motorisierten Kräfte sind die Pfeiler dieser deutschen Strategie: Bombardierung strategisch wichtiger Punkte wie Flughäfen, Verkehrswege und Nachschublinien und schnelles Vorrücken der Panzerverbände, eigenständiges Vorstoßen großer und motorisierter Truppenverbände zur Einkesselung gegnerischer Truppen. Mit dieser Art von Kriegsführung konnte ein langer Stellungskrieg umgangen und der Gegner überrascht werden.

Der Plan der deutschen Führung ging auf: Die veraltete polnische Armee wurde in den ersten Tagen regelrecht überrannt, schon nach einer Woche mußte sich die polnische Armee zurückziehen. Obwohl von deutscher Seite mit hohen Verlusten gerechnet worden war, waren die Ausfälle gering. 10.000 Landser waren bis Ende September gefallen, die Polen mußten 120.000 Soldaten zu Grabe tragen.

Hier setzt die Geschichte des vorliegenden Bandes an. Der Gefreite Thomsen, Angehöriger der 10. Infanterie-Divison, gehört zu den ersten Soldaten, die die Grenze zu Polen am 1. September übertreten und in den Kampf ziehen. Aus den Übungen im Kasernenhof wird bitterer Ernst, und zum ersten Mal in seinem Leben muß der Gefreite das blutige Handwerk des Krieges am eigenen Leibe erleben.