Marine – Heft 7

Beschreibung

Während die deutsche Marineleitung im Ersten Weltkrieg noch mit großen Seegefechten zwischen gewaltigen Schlachtflotten der Kriegsgegner rechnete, war die Ausgangslage bei Beginn des Zweiten Weltkrieges eine völlig andere. Die den Flotten Großbritanniens und Frankreichs quantitativ unterlegene deutsche Kriegsmarine war lediglich fähig zum Handelskrieg, das heißt zum Angriff auf die Seefahrtswege, auf denen Handelsschiffe mit wichtigen Gütern die kriegsführenden Staaten versorgten. Auch Schlacht- und Panzerkreuzer liefen in der Frühphase des Krieges in die Weiten des Atlantiks aus, um Einzelfahrer anzuhalten, auf kriegswichtige Ladung zu untersuchen und sie als Prise, also als legitime Beute im Kaperkrieg, in eigene Häfen umzuleiten oder, nachdem die Besatzung in die Boote gegangen war, zu versenken. Erst später, als Frachter, Tanker und Versorger bewaffnet oder im Konvoi fuhren, wurde diese antiquierte Form des Seekrieges aufgegeben, und die deutschen U-Boot-Rudel griffen die Handelsschiffe – schon aus Selbstschutz – ohne Vorwarnung an.

Erzählt wird die Geschichte eines jungen Kriegsfreiwilligen, der mit dem 28 Knoten schnellen und mit sechs 28-cm-Geschützen ausgerüsteten Panzerkreuzer „Admiral Scheer“ zum Handelskrieg ausläuft und am 26. Dezember 1940 im Südatlantik auf den Hilfskreuzer „Pinguin“ übersetzt, dessen Kaperfahrten und Begegnungen mit anderen deutschen Hilfskreuzern er auf der Brücke miterlebt. Er geht als Angehöriger des Prisenkommandos an Bord eines aufgebrachten feindlichen Handelsschiffes, mit dem er wohlbehalten in die Heimat zurückkehrt, während die „Pinguin“ am 8. Mai 1941 von dem englischen Schweren Kreuzer HMS „Cornwall“ versenkt wird. Was der Erzähler bei seinem Einsatz alles erlebte, hat er in Tagebuchform seinem jüngeren Bruder, genannt „Steppke“, unter dem unmittelbaren Eindruck des abenteuerlichen Geschehens lebendig, spannend und humorvoll geschildert.