Marine – Heft 33

Beschreibung

Hilfskreuzer, also umgerüstete, bewaffnete Handelsschiffe oder Passagierdampfer für den Handelskrieg, wurden von der deutschen Marineleitung bereits im Ersten Weltkrieg eingesetzt. Ihr Erfolgskonzept war die Überraschung, denn äußerlich deutete nichts darauf hin, daß es sich bei diesen Fahrzeugen um getarnte Kriegsschiffe handelte.
Sie näherten sich in scheinbar friedlicher Absicht anderen Frachtdampfern und ließen erst im letzten Moment die Tarnung fallen, wenn der Gegner keine Möglichkeit mehr zur ­Gegenwehr oder Flucht hatte. Im Zweiten Weltkrieg wurden Hilfskreuzer von der deutschen Kriegsmarine als „Handelsschutzkreuzer“, später als „Handelsstörkreuzer“ (HSK) bezeichnet. Insgesamt elf Schiffe wurden ausgerüstet und an den Feind geschickt. Sie waren mit sechs Geschützen vom Kaliber 15 cm, leichterer Artillerie (zwei ­Kanonen bis 10,5 cm), einigen Flugabwehrkanonen und bis zu sechs Torpedoausstoßrohren bewaffnet.
Besonders bekannt wurden die Schiffe „Atlantis“, „Komet“ und die „Orion“. Letztere trug die Kennung „HSK 36“, versenkte zwölf Schiffe mit über 80.000 BRT und blieb bei ihrer einzigen Einsatzfahrt 511 Tage lang auf See, wobei 127.337 Seemeilen zurückgelegt wurden. Als getarnter Frachter verließ die „Orion“ als Hilfskreuzer im April 1940 heimatnahe Gewässer und nahm Kurs auf die Dänemarkstraße. Von dort dampfte sie in den Südatlantik, umrundete Kap Hoorn und erreichte die Seegebiete um Neuseeland, wo der Kreuzer Minensperren legte und Einzelfahrer angriff.
In Zusammen­arbeit mit deutschen Versorgern ergänzte die ­„Orion“ in See regelmäßig Brennstoff, Munition und Proviant. Für mehrere Wochen lag der Hilfskreuzer sogar in der geschützten Bucht einer Pazifikinsel und überholte seine Maschine. Er operierte dann, zum Teil auch mit anderen Hilfskreuzern, im Indischen Ozean, im Südatlantik und in der Karibik. Nach 18 Monaten weltumspannender Feindfahrt lief der Hilfskreuzer am 23. August 1941 in Bordeaux ein. Die folgende Handlung erzählt die Details der spannenden Feindfahrten dieses im März 1940 beginnenden Einsatzes, der die Männer um Kommandant Kurt Weyher rund um den Globus führte und sie „fern der Heimat“ zu einem verschworenen Haufen werden ließ.

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