Legion – Heft 37

 3.45

Die „Geister von Tonkin

Indochina 1948: Die Kämpfe der Fremdenlegion um die Außenposten und Forts in der Provinz Tonkin

64 Seiten

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Beschreibung

Während Indochina im September 1945 im Süden von den Engländern und im Norden von den Chinesen besetzt wurde, begann gleichzeitig die Entwaffnung der japanischen Truppen, die 1941 das Land annektiert hatten, allerdings bis zum Frühjahr 1945 in Zusammenarbeit mit der französischen Kolonialverwaltung unter Admiral Decoux. Nach der Kapitulation Japans mußte am 25. August 1945 Kaiser Bao Dai abdanken. Am 2. September 1945 proklamiert Ho Chi Minh nach der erfolgreichen Augustrevolution die Demokratische Republik Vietnam, die von den Franzosen zunächst auch als autonomer Staat innerhalb der Union Francaise anerkannt wurde. Aber nur Monate später erzwangen die Franzosen die Wieder­errichtung ihres kolonialen Regimes in Südvietnam, um ihre Macht als Kolonialherr nicht zu verlieren. Das führte zwischen 1946 und 1954 zu Kämpfen zwischen den Vietminh und Frankreich um die Kontrolle über Vietnam. Französische Militäreinheiten, das Französische Fernost-Expeditionskorps“ (CEFEO) sowie Einheiten der französischen Fremdenlegion standen den Rebellen nach zahlreichen Kämpfen 1948 in den Berg- und Dschungelregionen Tonkins (Bắc Kỳ) – ein französisches Protektorat im Norden Indochinas – gegenüber.

Französische Außenposten, die von Truppen der Fremdenlegion gehalten wurden, waren im Norden zunehmend das Ziel der Vietminh geworden. Die für den Nachschub für diese entlang der Grenze zu China liegenden Posten und Forts nötige Bahnstrecke war immer wieder von Freischärlern angegriffen und gesprengt worden. Dasselbe galt auch für die nach Norden führende Route Coloniale 4, auf der es regelmäßig zu Überfällen auf die französischen Nachschubkonvois gekommen war. In gleichem Maße, wie die Truppenstärke der zunehmend von China unterstützten Untergrundkämpfer der Vietminh zunahm, stiegen deren Überfälle auf die französischen Außenposten. Dabei kam es stellenweise zu schweren Kämpfen mit vielen Opfern auf beiden Seiten. Wenn die Franzosen nach Ende des Zweiten Weltkriegs ihre Kolonialgebiete behalten wollten, mußten sie ihre Präsenz entlang der Grenze zu China weiter ausbauen, vorzugsweise mit der Unterstützung der Fremdenlegion. Aber hier trafen die Legionäre nicht nur auf die gefürchteten Rebellen der 304. Vietminh-Division, sondern auch auf die „Geister von Tonkin“, die eine ganz andere Gefahr darstellten…

Zusätzliche Informationen

Gewicht 56 g
Author: admin