Legion – Heft 15

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Aufbruch in den Dschungel

Fallschirmjäger der Fremdenlegion am Kontrollpunkt „Duekoue” 2002

 

64 Seiten

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Beschreibung

Jahrelang galt die 1960 von Frankreich in die Unabhängigkeit entlassene Elfenbeinküste – „Côte d‘Ivoire“ – als Insel der Stabilität in einer von Unruhen geschüttelten Region. Doch der Schein trog: Staatsgründer Félix Houphouet-Boigny, der das Modell eines multi-kulturellen Einwandererlandes verfolgte und 4,5 Millionen Migranten den Zuzug gewährte, hatte ein ethnisches Pulverfaß geschaffen.

In der strikt nach Herkunft und Religion getrennten ivorischen Stammesgesellschaft sollten plötzlich Christen und Muslime, Ivorer und Einwanderer zusammenleben.

Das auf tönernen Füßen stehende Staatsgebilde funktionierte denn auch nur so lange, bis ökonomische Krisen die Wirtschaft des westafrikanischen Landes erschütterten. Die seit den 1980er Jahren stetig ansteigende Arbeitslosigkeit führte zu politischen und ethnisch-separatistischen Verwerfungen, die – verstärkt durch den seit 1999 stark fallenden Kakao-Preis – Anfang der 2000er Jahre in einen grausamen Bürgerkrieg mündeten. Nachdem im Dezember 1999 ein Militärputsch den amtierenden Präsidenten Konan Bédié abgesetzt hatte, entbrannte der Konflikt zwischen den einheimischen Ivorern und den vor allem im reichen Norden angesiedelten Einwanderern. Als bei der Präsidentschaftswahl im Jahr 2000 Laurent Gbagbo dafür sorgte, daß sein Kontrahent Alassane Ouattara von den Wahlen ausgeschlossen wurde und er so freie Bahn für einen Sieg hatte, entlud sich der seit Jahren schwelende Konflikt um die Frage, wer „wahrer“ Ivorer sei oder nicht, in einem blutigen Krieg.

Als Präsident Gbagbo im September 2002 aus dem Norden stammende Soldaten aus der Nationalarmee warf, war dies der letzte Tropfen, der das Faß zum Überlaufen brachte. Die Rebellen, die daraufhin den Krieg erklärten, waren in ihrer Mehrheit aus dem muslimischen Norden stammende Deserteure der ivorischen Armee. Die Kämpfe weiteten sich schnell aus, und rund 6.000 französische Soldaten wurden für die Sicherung der ausländischen Zivilisten und die Einhaltung des ausgehandelten Waffenstillstands im Oktober 2002 zusammengezogen. Auch erfahrene Kampfkontingente der Fremdenlegion wurden im Rahmen der Operation „Licorne“ (s. LEGION Heft 14) in das Krisengebiet verlegt, als die Waffenruhe immer brüchiger wurde.

Im Dezember 2002 gerät die Stadt Duékoué in den Mittelpunkt der überall im Land aufflackernden Kampfhandlungen. Hier soll ein neu geschaffener Kontrollpunkt („checkpoint“) von den Fremdenlegionären bezogen werden. Die Legionäre erhalten den Auftrag, von diesem Stützpunkt aus in das im Dschungel liegende Rückzugsgebiet der Rebellen vorzudringen und sie dort zu bekämpfen. Ein erbarmungsloser Kampf um Leben und Tod nimmt seinen Lauf…

Zusätzliche Informationen

Gewicht 50 g
Author: admin