Großband – Heft 97

Beschreibung

Italien, das im Juni 1940 an der Seite Deutschlands in den Krieg gegen Frankreich und England eintrat, machte seinem Verbündeten mit ambitionierten, aber militärisch dilettantisch geführten Feldzügen das Leben schwer. Das Debakel gegen britische Truppen in der Wüste Nordafrikas machte den Einsatz des Deutschen Afrikakorps unter General Erwin Rommel notwendig. Die Ausweitung des noch europäischen Krieges auch auf den afrikanischen Kontinent hatte nicht in der deutschen militärischen Planung gelegen. Dieser Nebenkriegsschauplatz verschlang Material und Verbände, die andernorts fehlten. Nachdem im Mai 1943 der Krieg in Afrika für die Verbündeten verlorengegangen war, setzten die Alliierten im Sommer zunächst nach Sizilien über und landeten kurz darauf auf dem italienischen Festland. Das Territorium der italienischen Halbinsel begünstigte eine erfolgreiche Verteidigung, aber der italienische Bündnispartner führte hinter dem Rücken Berlins Waffenstillstandsverhandlungen mit den Westalliierten und trat im September ganz offen auf die Seite der Kriegsgegner. Nun trug die Wehrmacht ganz allein den Kampf um Italien aus. Strategisch bedeutend, galt es, die für die Kriegswirtschaft wichtigen norditalienischen Industriegebiete zu sichern und den Einfall der Westalliierten in den Süden des Reiches abzuwehren. Hartnäckig verteidigten sich die deutschen Landser gegen die feindliche Übermacht. Die Schlacht um Berg und Kloster Monte Cassino sind sinnbildlich für die Härte der Kämpfe. Wochen-, ja monatelang hielten die deutschen Soldaten in ihren befestigten Stellungslinien aus und wichen erst zurück, wenn weiter rückwärts neue Verteidigungsstellungen errichtet worden waren. Wichtige Nachschubrouten wurden von alliierten Bombern regelmäßig angegriffen, Partisanen machten das Hinterland unsicher und führten einen gnadenlosen, meist vom Völkerrecht nicht gedeckten Kleinkrieg gegen die Wehrmachtsoldaten. Zum Jahreswechsel 1944/45 erreichte die Front die Po-Ebene. Nun galt es, die deutschen Truppen rechtzeitig und geschlossen über den norditalienischen Strom zu bringen. Zu den Divisionen, die sich von Argenta aus bis nach Ferrara zurückziehen sollten, gehörten auch die „Falken“ der 29. Infanterie-Division. Im Verbund mit der 42. Jäger-Division versuchten die Landser alles, um dieVerteidigung aufrechtzuerhalten. Aber die Briten standen dermaßen massiert im Kampfraum, daß nur noch ein Befehl ausgegeben wurde: Rückzug! In einer ungeheuren Kraftanstrengung sollten alle Wehrmachtverbände in der schützenden Dunkelheit der Nächte mit Fähren über den Po gesetzt werden. Aber der Feind folgte den Truppen unerbitterlich. Es war mehr als fraglich, ob die Landser das rettende Ufer erreichen würden…