Großband – Heft 95

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K. Kollatz

Ausgelöscht

Angriffsoperation Chmelniki-Tschernowzy: Die Rote Armee schließt 1944 den „Festen Platz” Tarnopol ein

72 Seiten

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Beschreibung

„Feste Plätze“ – ein neues Konzept aus dem Führerhauptquartier, das im Jahr 1944 nach zahllosen verlorenen Schlachten verschiedene Orte in Rußland zu wichtigen Verkehrsknotenpunkten bestimmte, die der zurückgehenden Wehrmacht als operative Ausgangsbasen dienen sollten, um an diesen Plätzen den Vormarsch der Roten Armee aufzuhalten. Der Führerbefehl vom 8. März 1944 bestimmte gleich 29 Städte zu „Festen Plätzen“, unter anderem Reval, Mogilew, Winniza und Uman. Diesen Standorten wurden als Sicherungsbesatzung mindestens zwei Divisionen zugeführt, die den „Festen Platz“ bis zum äußersten verteidigen sollten.

Der Führerbefehl besagte eindeutig, „verteidigen bis zum letzten Mann“, ein Entsetzen war nicht vorgesehen.

Tarnopol, eine 34.000 Einwohner zählende Stadt in Ostgalizien, stand 1944 ebenfalls auf der Liste der „Festen Plätze“. Die Stadt rückte am 9. März in den Mittelpunkt des Geschehens, als die Rote Armee etwa in Regimentsstärke mit Panzern und motorisierter Infanterie in Tarnopol eindrang. Schon fünf Tage zuvor war in die befohlene und  anlaufende Umgruppierung des XXXXVIII. Panzerkorps aus dem Raum beiderseits von Jampol der Großangriff der 1. Ukrainischen Front unter Marschall Schukow hineingestoßen, und die 3. sowjetische Gardepanzerarmee sowie die 4. und die 60. Armee erzielten tiefe Einbrüche. Zur Verstärkung des XXXXVIII. Panzerkorps sollten die 68., 357. und die 359. Infanterie-Division in den Raum Tarnopol verlegt und dem Korps unterstellt werden. Tarnopol wurde umgehend zum „Festen Platz“ erklärt und konnte in den nächsten Tagen erfolgreich gegen weitere Angriffe verteidigt werden. Aber nur 4.600 Soldaten standen als Sicherung in der Stadt, um die die Rote Armee den Ring immer enger zog. Keine rudimentären Befestigungen, nicht vorhandene Vorratslager, schlechte Wasserversorgung, weder Flug- noch Landeplätze, die Lage in und um Tarnopol konnte nicht schlimmer sein. Schnell stellte sich heraus, daß so ein „Fester Platz“ den Anforderungen eines Bollwerks gegen die Rote Armee nicht standhalten würde. Ein Luftversorgung scheiterte, zunehmend schlechtes Wetter verhinderte die Zuführung von Panzern und Artillerie. Am 23. März ist die Stadt komplett eingeschlossen, ohne Aussicht auf Entsatz. Ein Woche später ist die Besatzung von Tarnopol auf die Hälfte zusammengeschmolzen, und die 1. Ukrainische Front drückt weiter, die Artillerieschläge werden immer heftiger, aber die Verteidiger sind weiterhin an den Führerbefehl gebunden – bis zum Untergang?

Zusätzliche Informationen

Gewicht 50 g
Author: admin