Flieger – Heft 4

Beschreibung

Am Beginn des Krieges standen sich auf deutscher und britischer Seite zwei unterschiedliche Luftkriegsstrategien gegenüber. Während die Kampfflugzeuge der deutschen Luftwaffe für den taktischen Einsatz auf dem Gefechtsfeld, d.h. zur direkten Unterstützung von Heeresoperationen konzipiert und ausgerüstet worden waren, verfolgte die britische Royal Air Force (RAF) – wie später auch die US-Luftstreitkräfte – den strategischen Bombereinsatz weit im Hinterland des Gegners mit Angriffen auf die Zivilbevölkerung, um deren Kampfmoral zu brechen („Moral Bombing“).

Erst im Nachklang der „Luftschlacht um England“ im Spätsommer 1940 ging die Luftwaffe dazu über, bis zum Frühjahr 1941 neben militärstrategischen Zielen auch Wohngebiete in englischen Städten anzugreifen. 1942 steigerte sich dann durch die „1.000-Bomber-Angriffe“ der RAF auf Lübeck und Köln die Intensität der nächtlichen Bombardements. Die Luftwaffe reagierte in den sogenannten „Baedeker-Angriffen“ mit der Bombardierung britischer Städte. 1943 begannen die westlichen Alliierten dann, in rollenden Angriffen – die Briten bei Nacht, die US-Amerikaner am Tage – alle möglichen Ziele – Städte, Industrieanlagen, Straßen- und Eisenbahnlinien, Kraftwerke, Staudämme, Hafenanlagen, Kanäle usw. – in Deutschland anzugreifen. Als Reaktion kam es im „Unternehmen Steinbock“ von Januar bis Mai 1944 zur kurzzeitigen Wiederaufnahme des deutschen Bombenkrieges auf England. Bei insgesamt 28 größeren Angriffen verlor die Luftwaffe innerhalb von fünf Monaten 329 Kampfflugzeuge, diesem Verlust standen keine nennenswerten Erfolge gegenüber.

Vor diesem Hintergrund spielt die folgende Episode, die die Einsätze der mit dem Kampfflugzeug Dornier Do 217 E ausgerüsteten 7. Staffel des Kampfgeschwaders 2 schildert. Die Gruppe ist in Bretigny südlich von Paris stationiert, operiert aber auch vom niederländischen Flugplatz Gilze-Rijen östlich von Breda aus. Im Mittelpunkt der Handlung steht ein Großangriff auf an einer Themse-Schleife in London gelegene Werft- und Dockanlage Ende Januar 1944.