Flieger – Heft 104

 3.75

E. Solger

Geleitzug-Jagd in der Biskaya

Die 1. Gruppe des Kampfgeschwaders 40 zersprengt 1941 die alliierten Konvois HG 53 und OB 290

64 Seiten

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Beschreibung

Der Fernkampfbomber trat bei der deutschen Luftwaffe zum ersten Mal im Mai 1940 in Erscheinung. Die neuaufgestellte I. Gruppe/Kampfgeschwader 40 (I./KG 40) lag zu diesem Zeitpunkt in Kopen­hagen und wurde mit der viermotorigen Focke Wulf Fw 200 ausgerüstet. Die Maschinen flogen Aufklärung entlang der norwegischen Küste bis ins Nordmeer. Mit Ende des Westfeldzuges wurde in Bordeaux-Mérignac der Geschwaderstab des KG 40 aufgestellt, gleichzeitig verlegte die I./KG 40 auf diesen Flugplatz mit dem Auftrag, Einsätze gegen die alliierte Handelsschiffahrt im Atlantik zu fliegen. Der Wirkungsbereich der deutschen Fernkampfbomber erstreckte sich bis weit nach Westen und Norden und umfaßte See­gebiete, die Hunderte Seemeilen westlich von Irland bis zur afrikanischen Westküste lagen. In diesen Seeräumen hatten sich die deutschen Fernkampfflugzeuge als außerordentlich erfolgreiche Schiffszerstörer bewährt, die 1940/41 einen erheblichen Anteil in der Schlacht im Atlantik an erreichten Versenkungen aufweisen konnten.

Seit 1940 trug die Focke Wulf 200 „Condor“ die Hauptlast der Langstreckeneinsätze im Atlantik. Die viermotorige „Condor“, ursprünglich als Verkehrsflugzeug entwickelt, wurde bei Kriegsbeginn zum Bomber umgebaut. Jedoch zeigten die geringe Geschwindigkeit und Bombenzuladung schon bald die Grenzen der Leistungsfähigkeit dieses Flugzeuges auf. Dennoch war die Maschine in den Händen erfahrener Kampfflieger eine gefährliche Waffe gegen die britischen Geleitzüge. Viele nach England fahrende Konvois oder Einzelfahrer wurden von den deutschen Fernbombern auf dem Atlantik überrascht und angegriffen, wobei hohe Verluste in den gut gesicherten Konvois entstanden. Mehr als einmal hatten deutsche Fernkampfflugzeuge britische Geleitzüge zersprengt, die dann als leichte Beute den deutschen U-Booten vor die Rohre liefen.

Der Angriff von Schiffszielen im Atlantik zählte zu den schwierigsten Aufgaben eines Kampffliegers. Die körperlichen Beanspruchungen bei den oft sehr langen Flügen, die navigatorischen Aufgaben über See, um einen durch Fernaufklärer oder U-Booten gemeldeten Geleitzug zu finden, benötigten ein Höchstmaß an Ausbildung, das weit über das Flugtechnische hinausging.

Einsätze zur Geleitzug-Jagd gehörten für Fritz Fliegel, Staffelkapitän (ab 1941 Gruppenkommandeur) und seine Kameraden im KG 40 zur Tagesordnung. Aber wenn selbst der Wehrmachtbericht eine Meldung über eine Versenkung durch Fernbomber veröffentlichte, mußte etwas Außergewöhnliches passiert sein…

Zusätzliche Informationen

Gewicht 56 g
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