Doppelband – Heft 107

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D. Schwahofer

Rückzug der Hoffnungslosen

Tichwin 1941: Kampfgruppe der 18. Infanterie-Division in Rückzugskämpfen auf den Wolchow-Brückenkopf

128 Seiten

Beschreibung

Im Oktober 1941 begann ein Ringen um die sowjetische Handels­metropole Tichwin. Um Leningrad auszuhungern und von seinen Nachschubwegen abzuschneiden, wurde die Verbindung zum La­doga-See unterbrochen, was sich aber als nicht ausreichend herausstellte. Zusätzlich sollte die Heeresgruppe Nord unter Generalfeld­marschall von Leeb eine Offensive zum Swir-Abschnitt starten. Zum Angriff auf den Kampfraum zwischen Onega-See und Ladoga-See trat das XXXIX. Panzerkorps aus seinen Wolchowbrückenköpfen heraus auf Tichwin an. Am 8. November gelang es der dem XXXIX. Panzerkorps unterstellten 18. Infanterie-Division, nach schweren Kämpfen Tichwin einzunehmen. Somit standen die deutschen Kräfte in diesem Bereich in einem weit nach Osten vorgeschobenen Frontvorsprung, der die Russen an beiden Flanken förmlich dazu einlud, diesen ab­zuschnüren und alle darin befindlichen Verbände der deutschen 18. Armee von ihren rückwärtigen Verbindungen abzuschneiden.

Am 7. Dezember griff die sowjetische 4. Armee die deutschen Stellungen westlich Tichwin an, bereits zwei Tage später gelang es den Sowjets, nach heftigen Kämpfen Tichwin wieder in ihre Hand zu bekommen. Die Rückeroberung der Stadt durch die Rote Armee war praktisch das Zeichen zum Einleiten der deutschen Rückzugsbewegung in ihre Ausgangsstellungen am Wolchow. Der Winter mit Temperaturen unter 30 Grad minus, überdehnte Frontlinien und Nachschubprobleme brachten die Heeresgruppe Nord zum Stehen. Dafür stießen die sowjetischen Truppen schnell rund 100 bis 120 Kilometer vor und fügten den zehn deutschen Divisionen hohe Verluste zu.

Die kommenden Tage und Wochen waren geprägt von ununterbrochenen Angriffen russischer Panzer- und Schützenverbände, die an den schwach gesicherten Flanken der zurückflutenden Truppenverbände angriffen und stellenweise Durchbrüche erzielten, die dann nur durch bedingungslosen Einsatz letzter Reserven wieder geschlossen werden konnten. Gleichzeitig stemmten sich die Nachhuten der deutschen Divisionen den stark drückenden Verbänden der Russen mit dem Mut der Verzweiflung entgegen, um ihre Kameraden vor den nachrückenden Angreifern zu schützen. Längst war Chaos in den verschiedenen Truppenteilen ausgebrochen, nirgends auf dem Rückzug konnte eine neue Hauptkampflinie etabliert werden, jedes kleine Dorf, jede Ansammlung von Hütten mußte binnen Stunden wieder verlassen werden, weil die russische Übermacht jede Möglichkeit zunichte machte, sich festzusetzen und Widerstand zu leisten. Mann um Mann fiel der russischen Artillerie zum Opfer, manche Kompanie hatte nicht einmal mehr Zugstärke. Ein Zug der Hoffnungslosen machte sich bei eisigen Temperaturen auf zum Wolchow, um endlich eine ­sichere Auffangstellung zu erreichen…

 

Zusätzliche Informationen

Gewicht 150 g
Author: admin