Doppelband – Heft 148

 4.45

H. U. Korth

Die Fahrt endet in Skragliwka

Ostfeldzug 1943/44: Der Einsatz der 1. Kradschützen-Kompanie beim Vorstoß auf Schitomir

130 Seiten

Beschreibung

Es ging nicht mehr vorwärts, sondern zurück – schon seit Monaten. Im Februar mußte sich die 6. Armee mit ihren Resten der Roten Armee in Stalingrad geschlagen geben, im Sommer wurde das „Unternehmen Zitadelle“ abgebrochen, im November gelang erstmals ein sowjetischer Durchbruch über den Dnjepr in Richtung Westen. Kiew wurde von den Sowjets zurückerobert. Mittlerweile war der Dezember 1943 herangerückt, und die Schlacht im Frontbogen von Kursk wenige Monate zuvor war längst in Vergessenheit geraten. Die Soldaten standen am Dnjepr und sahen sich einem übermächtigen gegnerischen Druck ausgesetzt. Division um Division berannte die deutschen Stellungen, die nur dünn besetzt waren. Von den Soldaten, die die Vormarschmonate 1941 mitgemacht und überlebt hatten, standen nun nur noch wenige an der Front. Sie waren in dem Glauben in den Krieg gezogen, einem unmittelbar bevorstehenden Angriff zuvorzukommen. Sie wollten nichts erobern, zumal ihnen das weite, teils unwirtliche Land eher unheimlich als begehrenswert erschien. Die „alten Hasen“ hatten es längst aufgegeben, mit ihrem Schicksal zu hadern, das ihnen jahrelang die kräftezehrende Härte des Frontalltags aufgebürdet hatte, jenes Dasein zwischen Leben und Tod mit all seinen Strapazen, Leiden und Qualen.

Vor geraumer Zeit waren die Panzergrenadiere von Italien an die Ostfront verlegt worden, um das Unheil abwehren zu helfen, das über den wankenden deutschen Fronten überall in Rußland hing. Aufhalten ließen sich die von allen Seiten auf sie einströmenden roten Massen nur kurzzeitig. Mit jedem Kampftag schmolzen die eigenen Reihen immer mehr zusammen, und trotzdem erfüllten die Landser weiterhin ihre schwere Pflicht, denn jeder ahnte, wie ihr Ende aussehen würde, wenn alles zusammenbrechen sollte.

Kradschützenkompanien mit ihren Schwimmwagen, Panzern, Panzerjägern, Schützenpanzerwagen und Achtradspähwagen – sie werden als Spähtrupps vorgeschickt, um allen folgenden Einheiten den Weg nach Schitomir zu bahnen. Über Sabolot, Krasnoborka, Malinki Ratscha, Meleni und Polowetzkoje kämpfen sich die Kompanien mit den Panzergrenadieren im Winter 1943/44 durch Eis und Schnee. Ein Zug nach dem anderen geht in den Kampf gegen die übermächtige Rote Armee, die zwar manchen Durchbruch der deutschen Truppen nicht verhindern kann, aber um so stärker und verbissener in neuen Stellungen verteidigt und in der Regel nur im Nahkampf geworfen werden kann. In Skragliwka sollen die ausgepumpten Panzergrenadiere, die die harten Kämpfe überstanden haben, abgelöst werden. Die Motoren laufen schon, da ruft sie ein Befehl zurück…

Zusätzliche Informationen

Gewicht 80 g
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