Legion – Heft 34

 3.45

Im Auge des „Jaguar“

Operation „Manta“: Das 2. Infanterie-Fremdenregiment im Kampf gegen libysche Truppen im Tschad 1984

64 Seiten

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Beschreibung

Im Zuge der europäischen Kolonialpolitik Ende des 19. Jahrhunderts wurde Afrika unter den Großmächten aufgeteilt. Große Gebiete der heutigen Republik Tschad fielen an Frankreich, die französisch besetzten Gebiete wurden zum Protektorat erklärt, drei Jahre später zur französischen Kolonie. 1910 wurde das Gebiet des heutigen Tschad Teil von Französisch-Äquatorialafrika. Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs wurde der Tschad als Überseeterritorium Teil der Französischen Union, 1958 eine autonome Republik innerhalb der Französischen Gemeinschaft, 1960 wurde der Tschad in die Unabhängigkeit entlassen. Aber Frankreich hatte es versäumt, im Land etwa durch Aufbau tragfähiger Institutionen, Förderung der Mitsprache oder begrenzte Selbstverwaltung die Grundlagen für eine friedliche Eigenstaatlichkeit des Tschad zu schaffen. Daher geriet der Tschad, religiös und politisch in Nord und Süd geteilt, in einen dauerhaften Konflikt. Eine ganze Reihe autoritärer Regime folgten einander, wobei der Wechsel generell durch einen militärischen Putsch vonstatten ging.

Nach der Gründung der muslimischen FROLINAT (Front de Libéra­tion Nationale) im Jahr 1966 setzte ein Bürgerkrieg ein. Während Frankreich auf Seiten der Regierung stand, erhielt die FROLINAT Unterstützung von Libyen, Algerien und dem Sudan. Die Konflikte im Tschad spitzten sich immer weiter zu. Libyen besetzte 1973 den Aouzou-Streifen. 1978 erfolgte eine erneute Militärintervention durch Frankreich. Ab 1979 regierte das „Gouvernement d‘Union Nationale de Transi­tion“ (GUNT) unter Goukouni Oueddei den Tschad und strebte eine Fusion mit Libyen an. Nach dem Einmarsch libyscher Einheiten und tschadischer Rebellen in den Tschad im Juni 1983 griff das französische Militär zwischen 1983 und 1984 abermals in dem afrikanischen Land ein.

Anfangs wurde auf die Strategie der Deeskalation gesetzt, und die französischen Truppen zogen eine so genannte „Rote Linie“, die auf dem 15. Breitengrad lag, (die später auf den 16. Breitengrad verschoben wurde), um den Vormarsch der libyschen Truppen und der GUNT zu blockieren. Bei der Sicherung dieser „Roten Linie“ wurde auch auf die Fremdenlegion zurückgegriffen, die sich mit ihrem 2. Fallschirmjäger-Fremdenregiment und dem 2. Infanterie-Fremdenregiment an der Operation „Manta“ beteiligte. Die Legionäre sollten die Nationale ­Armee des Tschads (ANT) unterstützen und die Rebellen am 16. Breitengrad in Schach halten. Für Bodentruppen fast unmöglich, aber Unterstützung nahte aus der Luft…

 

 

Zusätzliche Informationen

Gewicht 56 g
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