Doppelband – Heft 134

 4.45

J. Brayer

Sturm über der Oder

April 1945: Kampfgruppen der 549.Volksgrenadier-Division in den letzten Kämpfen um die Festung Stettin

128 Seiten

Beschreibung

Nach Beendigung der Schlacht um Ostpommern wurden die Verbände der 2. Weißrussischen Front nach Westen in den Raum der nördlichen Oderfront hin verschoben, um dort an der letzten großen Offensive zur endgültigen Zerschlagung der Wehrmacht teilzunehmen. Der von sowjetischen Truppen besetzte Frontbereich zog sich auf einer Länge von 170 Kilometern von der Odermündung im Norden bis nach Oderberg, wenige Kilometer unterhalb von Schwedt.

Ab dem 10. April wurden von russischer Seite erste Stoß­truppunternehmen über den Fluß auf das Westufer der Oder vorangetrieben, um das Kampfgelände für die Truppe zu erkunden. Nach Feststellung der Lage entschloß sich die sowjetische Führung, den Fluß auf breiter Front zu überqueren. Ab dem 13. April begannen sich die Truppen der 2. Weißrussischen Front in ihre Bereitstellungsräume zu bewegen und sich auf die bevorstehende Offensive vor­zubereiten. Seit dem 19. April trommelte sowjetische Artillerie auf die deutschen Verteidigungsstellungen. Unter dem Schutz des Trommelfeuers wurden die ersten Sturmboote zu Wasser gebracht und rasten dem westlichen Ufer entgegen. Auf deutscher Seite wurde erbittert Widerstand geleistet, trotzdem gelang es der sowjetischen 354. Schützendivision, einen ersten Brückenkopf zu bilden, der im Raum Schwedt bei Kunow auf eine Breite von vier Kilometern erweitert werden konnte.

Die folgenden Tage brachten heftige Kämpfe, in denen die deutsche Verteidigung immer weiter geschwächt wurde. Inzwischen waren die Sowjets an vielen weiteren Stellen von Norden nach Süden hin über den Fluß gelangt und setzten mit ihren weit überlegenen Kräften dem in diesem Raum verteidigenden deutschen XXXII. Armee-Korps (AK) erheblich zu.

Am 25. April drang das sowjetische I. Panzerkorps zwischen Kunow und Pritzlow in Richtung Nordwesten und Norden auf Stettin vor und schnitt die Stadt von Süden und Westen her von ihren rückwärtigen Verbindungen ab, während nördlich der Stadt die Verbände der 2. Stoßarmee ebenfalls über die Oder setzten und sich auf den Weg nach Westen machten.

Die unter dem Kommando des XXXII. AK stehende 549.Volksgrenadier-Division kann die Einnahme Stettins nicht mehr verhindern, zu ausgezehrt sind Mensch und Material. Alle noch im Raum befindlichen Truppenteile mußten sich nach Westen zurückziehen, hautnah den Feind im Nacken. Jeder Tag, den sie weiterkämpfen, bringt sie vielleicht noch an ihr Ziel – das Überleben…

Zusätzliche Informationen

Gewicht 80 g
Author: admin