Doppelband – Heft 132

 4.45

K. Thormählen

Im Nebel von Murajewo

Ostfeldzug 1942: Das Infanterie-Regiment 174 sichert nach harten Kämpfen die Rollbahn nach Staraja Russa

128 Seiten

Beschreibung

In der Silvesternacht des Jahres 1941/42 hatte die Rote Armee mit ihrer Großoffensive zur Zerschlagung der deutschen 16. Armee begonnen. Nicht weniger als fünf sowjetische Armeen griffen durch die tief winterlichen Wälder und über die fest zugefrorenen Seen des Waldai-Gebietes in einem Zangenangriff in Richtung einer der ältesten Städte Rußlands – Staraja Russa – an. Schnell wurden die einzelnen, nur schwach besetzten, Stützpunkte der deutschen Truppen von der vielfachen Übermacht des Gegners überrannt oder eingeschlossen, während die Kräfte des II. Armee-Korps (AK) im Raum Demjansk eingekesselt wurden, sich dort aber halten konnten. Das X. AK hingegen wurde von den schnell vordringenden russischen Truppen in Richtung Staraja Russa zurückgedrängt.

In diesem weiten Raum standen nur wenige deutsche Kräfte, die man der unaufhaltsam heranrollenden Masse der Roten Armee hätte entgegenwerfen können. Eine der zur Verstärkung eiligst heran­geholten Divisionen war die 81. Infanterie-Division (ID). Eine Division, die bis dahin keinerlei Kampferfahrung im Osten gesammelt hatte, war sie doch erst wenige Tage zuvor aus Frankreich im Eilmarsch nach Osten mitten hinein in den harten Winter beordert worden. Schon in den ersten Stunden des Eintreffens bei Nowgorod zeichnete sich ab, daß die in insgesamt 41 Güterzügen im Anrollen befindliche Division nicht einheitlich eingesetzt werden konnte, sondern so, wie ihre Teile ankamen, in den Kampf geworfen werden mußte.

Überall an der Nordfront brannte es. In den kommenden Stunden wurden die bereits heraneilenden Truppenteile des Infanterie-Regimentes (IR) 174 in aller Eile nach Grigo­rowo vorgezogen, während das IR 161 nördlich der Stadt Nowgorod in die Front eingeschoben wurde. Das ebenfalls zur Division gehörende IR 189 war bereits in Riga angehalten worden und wurde von dort aus in Richtung Südosten umgeleitet, um der Heeresgruppe Mitte unterstellt zu werden. Somit verfügte die 81. ID schon von Beginn an nur über zwei anstatt der drei Infanterie-Regimenter.

Für die Soldaten der 81. ID begann noch vor Jahreswechsel ein harter Kampfalltag in einer unwirtlichen Gegend gegen einen erbitterten Feind, den sie so noch nicht kennengelernt hatten.

Das II. Bataillon des IR 174 wird auf Murajewo angesetzt, und hier zeigt sich den Infanteristen erstmals, was in den nächsten Monaten auf sie zukommen wird: Eiseskälte, Erfrierungen, tote Kameraden – ein Kampf gegen Mensch und Natur.

Zusätzliche Informationen

Gewicht 80 g
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