Großband – Heft 121

Beschreibung

Die Invasionsflotte ist in der Normandie gelandet – und mit einem Schlag strömen fast 170.000 amerikanische, britische und kanadische Soldaten von den französischen Stränden ins Landesinnere. Obwohl die Invasion „Overlord“ von der Wehrmacht erwartet worden war, lagen viel zu wenige Panzerverbände in der Normandie, weil man angenommen hatte, Calais in Nordfrankreich sei der Anlandepunkt der Alliierten. Ein grober Fehler, wie sich am 6. Juni 1944 zeigte. Nur die 21. Panzer-Division stand im Invasionsraum und konnte nicht rechtzeitig durch die weit im Landesinneren bei Paris stationierten Panzerverbände verstärkt werden.

Die Alliierten konnten schnell Fuß fassen und einen Brückenkopf etablieren, aus dem heraus sie ins Landesinnere vorstoßen wollten.

Ihr erstes Ziel war Caen. Die Stadt war für den Transport durch die Region von entscheidender Bedeutung und wenn sie in deutscher Hand blieb, würde sie den deutschen Verstärkungen Zugang zur ­Küste ermöglichen. Allerdings hatten die Alliierten den Widerstand der deutschen Panzer- und Infanterie-Divisionen unterschätzt, die die Alliierten mehrere Wochen lang im Brückenkopf festsetzten.

Die 272. Infanterie-Division (ID) wurde am 29. Juni 1944 mit der Bahn von den Bahnhöfen Port Vendres und La Nouvelle nach Norden verlegt. Als Versammlungsraum war der Raum zwischen Falaise und ­Caen vorgesehen. Da die Bahnstrecken nördlich der Loire zum großen Teil zerstört waren, fand die Ausladung der Division nördlich und ostwärts von Angers statt. Der restliche Weg wurde im Landmarsch zurückgelegt. Ab dem 11. Juli 1944 wurde die Division an der Front in der Normandie eingesetzt. Sie stand in den schweren Kämpfen um Caen und Falaise und sollte am Ende aufgerieben werden, aber bis dahin kämpfte jeder Soldat dieser Divsion um seine nackte Existenz. Caen wurde von 600.000 Granaten der allierten Übermacht zerstört, 45.000 Kameraden sollten sich im „Kessel von Falaise“ er­geben, aber die 272. ID hielt die Alliierten auf, wo sie konnte, sie nutzte das unübersichtliche Terrain zum eigenen Vorteil und verteidigte zäh jedweden Durchbruchsversuch der Briten und Amerikaner. Anfang August gelang es den Alliierten, aus dem Brückenkopf auszubrechen, und die 272er mußten sich zurückziehen. Bis zum 27. August kämpften die Landser hinhaltend, dann hatten die wenigen Überlebenden der Division die Seine erreicht. Obwohl sich die deutsche Niederlage abzeichnete, gaben die 272er ein Versprechen: „Es ist noch nicht vorbei!“