Doppelband – Heft 34

Beschreibung

Wie im „alten“ Kaiserreich sollte auch die Wehrmacht über „Garde“-Verbände verfügen; Truppen, die sich von den normalen Einheiten durch bessere Ausbildung, Freiwilligkeit und ein besonderes Ethos unterschieden. Eine dieser Elite-Divisionen war die am 10. Oktober 1939 gegründete VT-Division (VT: Verfügungstruppe), die spätere 2. SS-Panzer-Division „Das Reich“. Ihr erster Kommandant war SS‑Oberst-Gruppenführer (Enddienstgrad) Paul Hausser, der vor seinem Eintritt in die Waffen-SS schon als General in der Reichswehr gedient hatte.
Während des Polenfeldzuges 1939 wurde die VT-Division nicht geschlossen eingesetzt, sondern ihre einzelnen Bataillone wurden auf andere Wehrmachtverbände aufgeteilt. Von dieser Praxis wandte man sich im Westfeldzug 1940 ab und setzte die VT-Division fortan geschlossen ein. Unter der Führung des erfahrenen Offiziers machte sich die Truppe schnell einen Ruf unter Freund und Feind.
Im Frühjahr 1941 putschten sich deutschfeindliche Kräfte an die Spitze Jugoslawiens, und die Wehrmacht sah sich zum Eingreifen gezwungen. Ganz vorne beim Stoß nach Belgrad waren die Regimenter der nun SS-Division „Reich“ (mot.) genannten Truppe. Auch bei dem ­anschließenden Griechenland-Feldzug sollte den Soldaten von Hausser eine Schlüsselposition zukommen.
Nach erfolgreichem Abschluß der Kampagne wurde die jetzt umbe­nannte Division im Osten zur Auffrischung abgestellt. In der Führung war inzwischen allgemein bekannt, daß man mit der „Reich“-Division einen besonders schlagkräftigen Verband zur Verfügung hatte. Deshalb wurde er am Beginn des Feldzuges gegen die Sowjetunion als Teil der 2. Panzergruppe von Generaloberst Heinz Guderian eingesetzt. Da der motorisierte Verband erheblich flexibler war als viele der Infanterie-­Divisionen, waren die Soldaten der „Reich“-Division erneut an der Spitze des Aufmarsches eingesetzt. Unnachgiebig wurden die ­Männer in den Kampf geworfen, mit der Aufgabe, strategisch besonders wichtige Objekte einzunehmen.
Im Herbst 1941 waren es auch Soldaten der SS-Division „Reich“, die zuerst in die Vororte von Moskau eindrangen. Nun entbrannte ein Kampf, härter als alle Schlachten zuvor. Der Feind konnte es sich nicht leisten, seine Hauptstadt zu verlieren, und so warfen die Sowjets ­ihrerseits ihre besten Truppen in den Kampf gegen die Männer der Waffen-SS – der „Höllenritt gen Osten“ sollte hier seinen Höhepunkt erleben!